Hinweise zur Geschichte und den Kunstdenkmälern der Orte, die von Wanderwegen des Waldverein Regensburg e.V. berührt werden, mit Ausnahme des Stadtgebietes Regensburg.
Tannerl
Um das Jahr 1685 wurde ein Eccehomo- Bild aufgefunden und in einem Gehöft unweit des herrschaftlichen Pönnhof an einem Baum aufgehängt. Das Bild fand allgemeine Verehrung. Von Opfern konnte um 1700 eine Kapelle gebaut werden, ein eingezogener, dreiseitig geschlossener Chor. Das Langhaus wurde im Laufe des 18. Jahrhunderts hinzugefügt. Das Gnadenbild "Unser Herrgott im Tannerl" ist eine Halbfigur des Schmerzensmannes aus dem 17. Jahrhundert
Tegernheim
Edelsitz aus dem 10. Jahrhundert Früher zahlreiche Weinberge. In der Tegernheimer Schlucht verläuft die Trennlinie zwischen Jura und dem Bayerischen Vorwald. Die Pfarrkirche Unserer Lieben Frau war bis 1803 dem Reichsstift Obermünster inkorporiert. Chor und Turm sind romanisch, das Langhaus mit Nordportal wurde um 1400 neu errichtet; 1739 barocke Erweiterung mit Umgestaltung des Langhauses, 1953 Verlängerung nach Westen; Choraltar und Kanzel: Rokoko. Im Choraltar eine gotische Madonna mit Kind, nach Mitte des 15. Jahrhunderts, an der Decke eine Rosenkranzmadonna, spätgotische Arbeit um 1500.
Teugn
Die Römer nannten den Ort, der vielleicht schon zur Zeit der Kelten bestand, Tegurium. Er wurde 780 als "Tegingen" urkundlich belegt, 909 von den Ungarn zerstört und von Kaiser Heinrich II. dem Bischof von Brixen geschenkt.
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt: Der alte Bau von 1600 wurde - weil infolge Bombenschäden baufällig - im Jahre 1978/79 durch einen Neubau ersetzt. Der Hochaltar und zwei Seitenaltäre wurden wieder aufgestellt, die Figuren St. Leonhard und St. Rochus fanden nach Renovierung am Hochaltar Platz.
Viehhausen
Oberviehhausen: Im 14. Jahrhundert saßen hier die Herren von Reibach, dann folgten die Paulsdorfer, die Sauerzapf und Rosenbusch. 1817 war ein Graf von Lösch Besitzer. 1832 erwarben das Schloss die Klarissinnen, später übernahm der Orden der Serviten das Kloster. Auch diese sind inzwischen weggezogen. Die Pfarrkirche St. Wolfgang, St. Leonhard und St. Katharina ist ein Bau im neuromanischen Stil aus dem 19. Jahrhundert Die Holzfiguren des hl. Wolfgang und des St. Johannes Nepomuk sind schöne Rokokoarbeiten aus der Zeit um 1750.
Niederviehhausen: Die Viehhausener treten im 13. Jahrhundert auf. Auch hier rasch wechselnde Besitzer. Im 30-jährigen Krieg wurde die Burg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Ruine des Bergfrieds, etwa im 12. Jahrhundert entstanden, ist mit derzeit noch 22 m Höhe weithin sichtbar.
Wald
Ehemals zum Kloster Reichenbach gehörig. Der gotische Bau der Pfarrkirche St. Lorenz wurde im 20. Jahrhundert erweitert. Turm gotisch, mit Kuppel um 1740; Choraltar Rokoko, Kanzel um 1770, Taufstein gotisch. An der Westwand Grabmäler der Familie von Dürnitz, die im nahen Weiler Windhof ansässig war.
Walderbach
Das 1803 säkularisierte Zisterzienserkloster wurde im Jahre 1143 von Burggraf Otto I. von Regensburg aus einem Chorherrenstift umgewandelt. Die Mönche kamen vermutlich aus Heilbronn bzw. Waldsassen. 1428 wurde das Kloster von den Hussiten geplündert und niedergebrannt; 1526 Einführung der Reformation; 1669 kam Walderbach wieder in den Besitz der Zisterzienser. Die Kirche St. Maria und St. Nikolaus ist eine romanische Hallenkirche. Die drei Schiffe von gleicher Höhe mit Kreuzgewölbe stammen aus der zweiten Hälfte den 12. Jahrhunderts Die originale Bemalung der Kirche ist erhalten. Nach Abbruch der Apsiden entstand das heller gestaltete Presbyterium mit einem reich verzierten Rokokoaltar um 1750. Bei dem damaligen Umbau wurde auch die romanische Vorhalle durch einen Turmbau ersetzt. Die Klostergebäude sind einfacher Barock des 17. Jahrhunderts Im Obergeschoss des Westtraktes, im so genannten Büßergang, ist eine Darstellung von Maria Magdalena als Büßerin von Cosmas Damian Asam von 1718 zu sehen.
Wall (Kirche St. Leonhard)
Eine romanische Anlage, im Rechteck mit halbrunder Apsis, vor 1250; Hauptaltar mit St. Leonhardfigur wie auch Seitenaltäre und Kanzel um 1720-30. Vortragekreuz mit interessantem gotischem Christuskörper um 1430.
Weißenkirchen (Filialkirche St. Joseph)
Unscheinbarer spätromanischer Bau des 13. Jahrhunderts Veränderungen im Jahre 1654 mit Zwiebeldachreiter; das Schiff besitzt eine rustikale Holzdecke und Holzempore; Altärchen von 1654 mit Fruchtschnitzwerk.
Weltenburg
Das Benediktinerkloster liegt auf einer Landzunge, die sich vom Arzberg zum Donauufer senkt. Auf Höhe des Arzberges war schon in vorgeschichtlicher Zeit eine Siedlung. Auf der Höhe über dem Kloster befindet sich ein Keltenwall, der im 10. Jahrhundert wegen der anhaltenden Ungarneinfälle noch verstärkt wurde. In Verbindung mit dem nahe gelegenen römischen Kastell Eining soll auf dem Arzberg neben dem Stützpunkt der Römer, Valentia genannt, auch ein Tempel gestanden haben, dem Mars und der Minerva geweiht, auf dessen Grundmauern die heutige Frauenkapelle erbaut worden sein soll. Der Überlieferung nach hat im Jahr 620 Eustachius, ein Iroschotte und Schüler des hl. Columban von Luxeuil im Elsass, die Gründung vorgenommen. Herzog Tassilo III. machte Weltenburg im Jahre 763 selbstständig. Die Ungarneinfälle und die Säkularisation Arnulfs I. brachten das Kloster an den Rand des Ruins. 1123 führte Bischof Hertwich von Regensburg die Augustiner- Chorherren ein. 1128 kehrten die Benediktiner wieder zurück und besiedelten das Kloster bis zur Säkularisation im Jahre 1803. Schwere Verluste brachte der 30-jährige Krieg durch die Plünderungen der Schweden im Jahre 1632. Der 1713 zum Abt gewählte Prior von Ensdorf, Maurus Bächel, brachte das Kloster wieder auf einen hohen Stand. Er gab den Auftrag für die Erbauung der Klostergebäude und der herrlichen Kirche. Cosmas Damian Asam entwarf die Pläne, sein Bruder Egid Quirin schuf die meisterhaften Figuren und Ornamente. Die Außenfront ist einfach gehalten, um beim Eintritt ins Innere eine umso überraschendere Wirkung zu erzielen. Die Hauptgruppe des als Bühnenaltar gehaltenen Hochaltars stellt den Kirchenpatron St. Georg dar, der im Begriffe ist, den Drachen zu töten und die von diesem bedrohte Königstochter zu befreien. Unter König Ludwig I. von Bayern konnte das 1803 säkularisierte Kloster wieder von Benediktinern besiedelt werden. Die Frauenkapelle: Oberbau der Kirche von 1713, Hochaltar und Kanzel 1755. Die Unterkirche enthält Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert Im Dorf Weltenburg befindet sich die Kirche St. Johannes Evangelist, ein Bau des 13. Jahrhunderts mit späteren Veränderungen. Hochaltar, Seitenaltäre und Kanzel um 1710-30; Kreuzweg in Rokoko um 1760. Am linken Donauufer oberhalb von Weltenburg begann bei Haderfleck der Obergermanisch- Raetische Limes. Der Historische Verein für Niederbayern hat 1858 eine Erinnerungssäule errichtet, die den Namen Hadriansäule trägt.
Wenzenbach
Die Geschichte des Pfarrdorfs reicht bis in die Zeit der Agilolfinger zurück. Bischof Ambricho von Regensburg (864-891) weilte häufig in der Gegend, denn er hatte zwischen Erlbach und Wenzenbach ein Haus, das ihm als Sommeraufenthalt diente. Der frühe Name des Dorfes ist "Menzinpah". Die Pfarrei wird in einer Urkunde 1184 erstmals genannt. Nach der Diözesanmatrikel von 1425 war Regenstauf damals eine Filiale von Wenzenbach. Im bayerischen Erbfolgekrieg wurde 1504 die nahe gelegene Burg Schönberg von den Böhmen erstürmt. Dies hatte die Schlacht von Wenzenbach zur Folge. Auf dem "Hafenroither Feld" (zwischen Wenzenbach und Bernhardswald) brachte Kaiser Maximilian I. im Verein mit dem Herzog Albrecht IV. dem Weisen von Bayern den abziehenden Böhmen eine vernichtende Niederlage bei. Die Pfarrkirche St. Peter wurde 1425-82 errichtet. Im späten 17. Jahrhundert erfolgte der Bau des Langhauses, 1881 die Errichtung des Turmes und 1901 die Verlängerung des Schiffs. Neugotische Ausstattung von 1901. Die Kreuzsäule (Hauptstraße/Ecke Pestalozzistraße) stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts und wurde aufgestellt auf dem Platz der früheren "Kopfstätt", der Richtstätte der Herrschaft Schönberg. Ob das Denkmal mit der Blutgerichtsbarkeit in Zusammenhang steht, ist zwar bislang ungeklärt, doch aufgrund des Inschriftentextes auf der Rückseite ("de(m) got gened") nicht auszuschließen. Daneben steht ein kleines Steinkreuz des 16. Jahrhunderts, wahrscheinlich ein Grenzstein, mit den Wappen von Bayern und Pfalz-Neuburg.
Wiesent (Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt)
Neubau von 1971-73 unter Beibehaltung des 1707 errichteten Chores und des 1818 erneuerten Turmes. In der Dachausrichtung am Vorgängerbau orientiert, wurde der Gemeinderaum im Norden ausgebaut, so dass die Südwand heute die Altarwand bildet. Erhalten ist der barocke Hochaltar aus dem Jahre 1707 mit dem originalen Altarblatt, Mariens Himmelfahrt darstellend; spätgotische Figur der Mutter Gottes um 1500, neu gefasst. Des Weiteren ist eine Reihe von künstlerisch bemerkenswerten Renaissance-Epitaphen vorhanden. Bis ins 12. Jahrhundert lässt sich das Geschlecht der Wiesenter zurück verfolgen. Ab 1634 ging die Herrschaft an die Grafen von Lintelo. Das Schloss wurde 1695 von Rudolf Max Thimon von Lintelo erbaut; 1762 wurde es an der Ostseite mit einem Querflügel durch Baron Falkenberg erweitert.
Winzer
In Fortsetzung des Dreifaltigkeitsberges am Fuße der Winzerer Höhen erstreckt sich von der Alten Mauth beginnend über mehrere Kilometer Länge ein Straßendorf, das seinen Namen vom jahrhundertelang gepflegten Weinbau ableitet. Im 20. Jahrhundert wurden wieder Weinlagen rekultiviert. Niederwinzer: Pfarrkirche St. Nikolaus: Im Kern erste Hälfte des 13. Jahrhunderts, später verändert, zuletzt 1905 nach Westen erweitert; Hochaltar aus dieser Zeit, Seitenaltäre um 1770; Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes um 1450. Oberwinzer: Wenn auch im Stadtgebiet Regensburg gelegen, ist dies eines der wenigen reinen Bauerndörfer in der Oberpfalz. Die landwirtschaftlichen Betriebe sind auf den Qualitäts-Gemüseanbau spezialisiert.
Wolfsegg
Die in ihrer Gesamterscheinung gotische Burg wurde in verschiedenen Bauabschnitten errichtet. Die Gründung erfolgte wohl durch die Wolf von Schönleiten, die 1278 den ersten Bauabschnitt in Angriff nahmen. 1358 ist sie erstmals urkundlich belegt. 1367 übernehmen sie Ulrich von Laaber d. Ä. und dessen Vetter Hadamar IV. von Laaber. Mit Aussterben dieses Geschlechtes endete 1475 die Blütezeit der Burg. Danach wechselten die Besitzer mehrmals. Im Jahre 1880 kam die bereits verfallende Burg in gemeindlichen Besitz; Beginn der Instandsetzung 1932 durch den Regensburger Bankbeamten Georg Rauchenberger; seit 1970 verwaltet durch ein Kuratorium. Unter der Burg befindet sich ein von Süden zugängliches, bis 36 m tiefes Höhlensystem. Burgkapelle St. Laurentius: Am Fuße des steil abfallenden Bergkegels, im Süden außerhalb der Burgmauer auf gewachsenem Felsen im 14. Jahrhundert erbaut und im 18. Jahrhundert verändert. Altar um 1700, Holzfiguren des hl. Sebastian und des hl. Laurentius. Christkönigskirche: Neubau von 1935/36 durch den Architekten Wirtensohn.
Wörth an der Donau
Erstmals in einer Urkunde zwischen 765 und 788 als Uuerid erwähnt. Der Ort zählt zu dem ältesten Besitz des Hochstiftes Regensburg und war mit umfangreichem Forstbesitz ausgestattet. Nach verschiedenen Verpfändungen erfolgte 1433 auf dem Konzil zu Basel die Bestimmung, dass das dem Hochstift inkorporierte Wörth niemals verpfändet oder verkauft werden dürfe. Dabei blieb es, bis der frühere Kurfürst von Mainz, Karl Freiherr von Dalberg, das Fürstbistum Regensburg 1803 als Entschädigung für das an Frankreich abgetretene Kurmainz erhielt. Dalberg verbrachte von 1803 bis 1810 die Sommermonate auf Schloss Wörth und unterzeichnete dort 1806 die Rheinbundakte. 1810 fiel Wörth an die Krone Bayerns. Durch Lehensbrief von 1812 wurden die Herrschaften Wörth und Donaustauf dem fürstlichen Haus von Thurn und Taxis als Erbmannslehen der Krone Bayerns verliehen.
Schloss: Der Bergfried noch mittelalterlich, die übrigen Bauten sind nach 1500 bis 1650 entstanden Das Tor wurde errichtet von Bistumsadministrator Pfalzgraf Johann im Jahre 1525. Im Fürstenzimmer Stuck und Öfen von 1676. Die Schlosskapelle St. Martin wurde 1616 durch Bischof Albert von Törring erbaut. Die Ausstattung der Kapelle erfolgte nach 1650.
Pfarrkirche St. Petrus: 1234 dem Domkapitel in Regensburg inkorporiert. Die Kirche ist im Kern der Mitte des 13. Jahrhunderts zuzuordnen. In spätgotischen und barocker Zeit an- und umgebaut. Im Tympanon des Hauptportales eine bemalte Steinfigur des hl. Petrus mit der Jahreszahl 1464, wahrscheinlich auch Entstehungszeit des Turmes, der 1710 um ein viertes Geschoß erhöht wurde. Das Deckengemälde in der Apsis stellt Szenen aus dem Leben des hl. Petrus dar. Der Hochaltar ist neugotisch aus dem Jahre 1868. Aus der Barockzeit das Antependium des Volksaltares von 1730, auch die Chorstühle und die Wangen der Kirchenstühle.
Zell
Der Ort war einst der Benediktinerabtei Frauenzell inkorporiert.
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt: Neugotischer Bau von 1878-86; einheitliche neugotische Ausstattung. Am linken Seitenaltar eine spätgotische Muttergottes um 1500 mit neuem Stoffgewand und echten Haaren. Grabdenkmäler in der Kirche aus dem 18. und 19. Jahrhundert Im Dorf eine lebensgroße Steinstatue des hl. Johannes Nepomuk von 1742. Burgruine Lobenstein siehe unter "Lobenstein".