Ortsbeschreibungen M - P

Hinweise zur Geschichte und den Kunstdenkmälern der Orte, die von Wanderwegen des Waldverein Regensburg e.V. berührt werden, mit Ausnahme des Stadtgebietes Regensburg.

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Mariaort

Viel besuchter Wallfahrtsort an der Mündung der Naab in die Donau. Die alte Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau, eine spätgotische Anlage, wurde 1450 errichtet und ist heute die Sakristei. Neubau der Wallfahrtskirche von 1774; klassizistischer Hochaltar aus der Zeit der Erbauung, mit dem Gnadenbild der Madonna mit Kind von 1370 (Steinstatue). Das Deckengemälde im Chor stellt die Auffindung des Gnadenbildes dar, das nach der Legende auf einem Wacholderstrauch donauaufwärts geschwommen war und am "Ort" landete. Das Deckengemälde im Langhaus stellt die Himmelfahrt Mariens dar. Die nahe liegende Kalvarienbergkirche wurde 1720 erbaut. Im Inneren ein Kalvarienberg nach Art der heiligen Stiege in Rom; Treppenpodeste mit vier Engeln und den Propheten Isaias und Jeremias. Unter dem Altar ein heiliges Grab. Wandmalereien mit Kreuzwegstationen aus der Zeit um 1720.

Marienstein (Kirche St. Peter)

Neubau von 1719-29 mit gleichzeitiger Ausstattung; nach Brand 1821 wieder hergestellt. An der Südwand Marienfigur, um 1480. Der Ort ist malerisch auf einer Bergkuppe über dem Mietnachtal gelegen.

Marienthal

Der Ort verdankt seine Entstehung einer Glashütte, die 1850 eingegangen ist.

Martinsneukirchen (Kirche St. Martin)

Die Kirche wurde 1633 von den Schweden zerstört; Neubau 1721-28 mit einheitlicher Rokokoausstattung. Hochaltar: St. Martin zu Pferd; Seitenaltäre: die 14 Nothelfer und St. Sebastian.

Matting

Der Ort ist schon im Mittelalter nachgewiesen, heute ein dörfliches Ensemble des 16. und 17. Jahrhunderts mit Donaufähre. Die Pfarrkirche St. Wolfgang war ursprünglich eine Chorturmkirche aus der Zeit vor 1250 mit Wehrfunktion, wie die Schießscharten im mittelalterlichen Turm anzeigen. Der Neubau des Langhauses wurde 1750 errichtet, gleichzeitig die Ausstattung. Es sind noch sehr alte Steinhäuser vorhanden, zum Teil aus gotischer Zeit. Bemerkenswert ist der Pfarrhof (Wolfgangstr. 22), ein stattlicher zurückgesetzter Krüppelwalmdachbau von 1773; gleichzeitig entstand der Pfarrstadel.

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Oberndorf

1007 kam der Ort durch Kaiser Heinrich II. an das neu gegründete Bistum Bamberg und durch Schenkung des Bischofs Otto von Bamberg 1119 an das von ihm gestiftete Kloster Prüfening. Die Kirche St. Mariä Himmelfahrt ist ein Saalbau mit einspringendem Westturm, erbaut um 1250. Um 1600 wurde anstelle der romanischen Apsis ein knapp eingezogener dreiseitiger Chorraum angefügt. Der Kirchenraum erfuhr im 18. Jahrhundert eine barocke Ausgestaltung.

Oberpfraundorf (Pfarrkirche St. Martin)

Das Patrozinium lässt auf karolingischen Ursprung schließen. Romanische Anlage, vermutlich aus dem 12. Jahrhundert, Langhaus 1743 verlängert und eingewölbt. Deckenbilder und Altarblatt mit Szenen aus der Martinslegende aus den 1930er-Jahren; Kalkstein- Taufstein aus dem 16. Jahrhundert Die Heiligenfiguren stammen aus dem Barock und teilweise aus dem 19. Jahrhundert; Epitaph für den Protestantischen Pfarrer Leonhard Mayer († 1571) und seine Gemahlin Margarete.

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Peising

Kirche St. Georg 1741-48 erbaut. Hochaltar um 1750, Seitenaltäre um 1720, Kanzel um 1710; romanischer Taufstein des 12. Jahrhunderts. Östlich von Peising im Wald befindet sich eine gut erhaltene keltische Viereckschanze.

Penk

Ehemaliger Edelsitz aus dem Geschlecht der Pentlinger; häufiger Besitzerwechsel. Kirche St. Leonhard: Romanische Chorturmkirche, vor 1250 errichtet. Die Breite des wuchtigen Turmes ist zugleich die Breite des Langhauses. Altar aus der Zeit um 1720, gotischer Kruzifixus an der Nordwand nach 1500; in der Nordwand des Chores gotische Sakramentsnische nach 1400.

Pentling (Filialkirche St. Johann Baptist)

Im Kern wohl 16. Jahrhundert, mehrfach umgebaut; Hochaltar um 1900, Seitenaltäre um 1930. Kleine Kapelle, kreisrund, 1649 erbaut, im Stil der Renaissance. Gegenüber dieser Kapelle ein Gasthaus, vom Kloster St. Emmeram 1720 erbaut; im Obergeschoss Erker mit Abtwappen; Wirtsstube gewölbt mit Mittelsäule.

Pettendorf

Die Pfarrkirche St. Margareta, eine Chorturmkirche aus Sandsteinquaderwerk, entstand aus einer ehemaligen romanischen Klosteranlage aus dem 13. Jahrhundert Es sind nur spärliche Angaben aus der Entstehungszeit vorhanden. 1666 wurde die Kirche durch Brand zerstört, im 18. Jahrhundert mit Veränderungen wieder errichtet; dabei wurde das Patrozinium geändert. Der Hochaltar ist in Muschelwerkrokoko mit der Kanzel um 1710 entstanden. Das ehemalige Schloss, dessen älterer, dem 16. Jahrhundert angehöriger Trakt mit getreppten Stirngiebeln noch erhalten ist, dient jetzt als Scheune. Die einstigen Besitzer waren die Herren von Lengenfeld. Es wurde 1650 erstmals genannt, sodann folgte ein lebhafter Besitzerwechsel.

Pettenreuth

Die alte Pfarrei wurde schon im 13. Jahrhundert errichtet, im 15. Jahrhundert dem Kloster Frauenzell inkorporiert. Ein Neubau der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt erfolgte im Jahre 1738. Der Turm mit Treppengiebel ist noch gotisch. Der Hochaltar in Frührokoko ist mit lebensgroßen Figuren von St. Petrus und St. Paulus ausgestattet. Im Langhaus ein großes Deckenbild mit Hl. Dreifaltigkeit, darunter Maria Immakulata, geschaffen von Otto Gebhard aus Prüfening. Die Kanzel stammt aus der Zeit um 1740. An den Wänden 21 Grabsteine verschiedener Adelsgeschlechter vom 16. bis 18. Jahrhundert, darunter mehrerer Hauzendorfer.

Pfatter (Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt)

Bau des 15. Jahrhunderts, später verändert; Turm um 1600; Hochaltar in Renaissance aus dem Jahr 1680; Kanzel Rokoko, Mitte des 18. Jahrhunderts; Beichtstühle, Betstuhlwangen und lebensgroßer Kruzifix aus der Zeit um 1730; Altärchen in der Annakapelle mit Holzfigur Anna Selbdritt um 1680. Ölbergkapelle: Christus und drei Jünger als Steinfiguren des 17. Jahrhunderts Kirche St. Nikolaus, östlich vom Ort auf freier Flur gelegen: Gotisierender Bau, um 1600, interessant als äußerster Ausläufer der Gotik, wie sie bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts fortlebte. Das Hochaltarbild stellt St. Nikolaus in der Studierstube dar.

Pielenhofen

Ehemaliges Zisterzienserinnenkloster, heute Salesianerinnenkloster. Die Gründung beurkundet Bischof Siegfried von Regensburg im Jahre 1240, Stifter waren die Geschlechter von Hohenfels und Ehrenfels. Die Klosterkirche war ihre Grablege. In der Reformation kam das Kloster nach der Aufhebung in die weltliche Verwaltung des Pfalz-Neuburgischen Territoriums. 1655 wurde Pielenhofen mit Pettendorf dem Reichsstift Kaisheim bei Donauwörth eingegliedert. Seit 1719 wurde auf Kosten der Abtei Kaisheim der Bau der jetzigen Klosterkirche eingeleitet. Von Kaisheim beauftragt kam auch der Baumeister Franz Beer, ein Vorarlberger. 1803 wurde das Kloster säkularisiert, 1806 wurde die Kirche zur Pfarrkirche. Ebenso wurde Pielenhofen ab 1806 Zentralkloster der Karmelitinnen. Seit 1839 ist das Kloster im Besitz der Salesianerinnen, die ein Mädcheninstitut errichteten und ein geschätztes Gymnasium leiteten, das sie erst in jüngster Zeit aufgaben. Die Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau ist eine barocke Hallenkirche mit zentralem Querhaus und schmalen Seitenschiffen. Die reiche Stuckdekoration mit Laub- und Bandwerk stammt aus der Erbauungszeit. Der kolossale Hochaltar mit einem neueren Himmelfahrtsbild Mariens und seitlichen Figuren nimmt die ganze Breite der Chorschlusswand ein. Zwei Seitenaltäre flankieren die Chorstufen, zwei weitere sind im Querschiff. Prächtiges barockes Chorgestühl. Die Deckengemälde, von Ost nach West den geöffneten Himmel, Pfingstfest und Auferstehung darstellend, sind dem Maler Karl Stauder aus Konstanz zuzuschreiben. Im Langhaus zwölf große Apostelbilder von dem Prüfeninger Maler Otto Gebhard. Im rechten Seitenschiff befindet sich ein Ecce-homo-Bild, das aus dem Besitz einer Münchener Bürgerstochter, späteren Karmelitin, stammt und wiederholt geweint haben soll. Dies ist noch heute Anlass für viele Wallfahrten aus der Umgebung.

Prüfening

Das ehemalige Benediktinerkloster wurde 1109 von Bischof Otto I. von Bamberg gegründet. Der erste Abt war Erminold von Hirsau. 1125 erfolgte die Einweihung der Klosterkirche St. Georg. Der Bau ist eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit Querschiff und Osttürmen. Die Schiffe sind mit halbrunden Apsiden abgeschlossen. Das Hauptschiff ist nach Hirsauer Art sehr schmal. Im Jahre 1897 wurden bei einer Renovierung romanische Malereien aufgedeckt. Sie erstrecken sich über das ganze Chorhaupt, die Vierung im Hochchor und über die Kreuzflügel. Sie sind mit denen auf der Reichenau im Bodensee, den Apostelbildern im Nonnenstift zu Salzburg und dem Christusbild in der Michaeliskirche auf Frauenchiemsee die bedeutendsten Schöpfungen romanischer Malerei im süddeutschen Raum. Die Bemalung erfolgte unter Abt Erbo I., dem Nachfolger Erminolds. Der Hochaltar ist eine Arbeit von ca. 1610, eine vorzügliche Renaissanceschöpfung. Ein dreigeschossiger Aufbau, in der Mittelnische eine Kreuzigung mit Assistenzfiguren und Maria Magdalena vor dem Ölbild des Golgatha im Hintergrund, ausgeführt von Otto Gebhard aus Prüfening. Der Magdalenenaltar im Querhaus wurde 1710 geweiht. Das Altarbild wurde ebenfalls von Gebhard geschaffen. Besonders wertvoll ist das Hochgrab des seligen Erminold, des ersten Abtes des Klosters, errichtet im ausgehenden 13. Jahrhundert Die Klostergebäude wurden nach der Säkularisation größtenteils abgebrochen, erhalten blieb nur der Abtsbau. Im Park stehen noch das Brunnenhaus aus dem 12. Jahrhundert und die Sternwarte. Die St. Andreaskirche, eingeweiht 1125, romanisch mit Ostturm, in welchem der Altar eingebaut war, befindet sich außerhalb der Klostergebäude. Daher ist dem geraden Abschluss nochmals eine halbrunde Apsis vorgesetzt. Die Kirche ist profaniert. Die St. Annakirche in Großprüfening ist ein schlichter Bau des 15. Jahrhunderts und wurde 1945 durch Bomben beschädigt, inzwischen wieder instand gesetzt. Die Kirchenweihe war 1488, die Ausstattung stammt ebenfalls aus dieser Zeit

Prüll (Karthaus-Prüll)

Dem ehemaligen Karthäuserkloster ging eine Gründung des Bischofs Gebhard von Regensburg im Jahr 907 voraus. Dieses Benediktinerkloster war, wie urkundlich bezeugt, ein Doppelkloster. Eine auf Antrag des Kardinals Nikolaus von Kues vorgenommene Visitation 1451 erwies, dass das Männer- und Frauenkloster in großer Verschuldung und im Verfall begriffen waren. Dies führte zur Übernahme des Klosters durch die Karthäuser, die 1484 einzogen. Der Grundstein zu dem gotischen Chor der Kirche St. Vitus, der an das romanische Langhaus anschließt, wurde 1489 gelegt, die Weihe fand 1513 statt. Die erste Zelle erhob sich 1489, die Wölbung des Kreuzganges fand 1587 ihre Vollendung. Um 1605 erfolgte die Ausschmückung der Kirche mit einer Stuckdekoration. Der 30-jährige Krieg brachte 1633/34 große bauliche Schäden. 1677 bis 1719 unter Prior Sigismund Diez erfolgten Reparaturen und eine Erweiterung im Stil des Barocks sowie der Neubau der Bibliothek, des doppelten Refektoriums, mehrerer Konventszellen und aller Brüderzellen. Der spätgotische Chor ist in der Wölbung mit netzartigen Stichkappen ausgestattet. Das romanische Langhaus ist ein dreischiffiger Hallenbau. Aus der Zeit um 1200 stammt auch die hochromanische Malerei, die bei einer Renovierung 1907 im südlichen Schildbogen der Westempore über der Vorhalle aufgedeckt wurde. Der Hochaltar ist eine dreigeschossige Anlage, eine bedeutende Renaissanceschöpfung des Bildhauers Bartholomäus Müller, der auch den Hochaltar in Prüfening schuf. Der Schnitzaltar ist in Weiß, Gold und Hellblau gefasst. Die Seitenaltäre im Langhaus wurden nach der Säkularisation entfernt. Die Karthausen, kleine eingeschossige Häuschen, sind heute bewohnt.

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Logo des Bayerischen Wald-Verein e.V.

Waldverein Regensburg e.V.

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