Ortsbeschreibungen H - I

Hinweise zur Geschichte und den Kunstdenkmälern der Orte, die von Wanderwegen des Waldverein Regensburg e.V. berührt werden, mit Ausnahme des Stadtgebietes Regensburg.

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Hainsacker (Pfarrkirche St. Ägidius)

1742 geweiht. Einheitlicher Rokokobau mit gleichzeitlicher Einrichtung. 1893 und 1894 erweitert. Auf dem linken Seitenaltar gotische Madonna mit Kind auf Mondsichel, um 1500.

Haugenried

Die romanische Kirche St. Nikolaus wurde im 13. Jahrhundert für Bergleute erbaut. Die Schürfstätten für Erzabbau müssen bedeutend gewesen sein, denn südöstlich der Kirche ist eine tiefe, große Pinne. Ein Münzfund im Jahr 1932 erhärtet die Bedeutung. Es wurden auch viele halbierte Münzen gefunden. Als Wechselgeld gebraucht, lassen diese auf reges Arbeitsleben schließen. Die Kirche ist kaum verändert worden und sollte im 19. Jahrhundert abgerissen werden. Auf Verwendung des Konsistoriums in Regensburg unterblieb dies. In den letzten Jahren wurde die Kirche von der Einwohnerschaft renoviert.

Hauzendorf

Die Herren von Hauzendorf erscheinen im 12. Jahrhundert als Ministerialen der Bischöfe von Regensburg. Das Schloss ist ein schlichter, schöner Bau des 18. Jahrhunderts An der Nordseite angebaut die Schlosskapelle der Hl. Drei Könige, noch teilweise romanisch mit halbrunder Apsis, des Weiteren Grabplatten des 17. Jahrhunderts Typisches Bild kleiner Edelsitze der Gegend.

Hauzenstein

Ehemalige Hofmark im Besitz der Hauzensteiner, seit 1830 der Grafen von Walderdorff. Graf Hugo von Walderdorff, der bekannte Geschichtsschreiber von Regensburg, ist dort begraben. Das Schloss wurde nach 1650 erbaut, die Schlosskapelle 1835 im Erdgeschoss des Schlosses eingebaut; Altar klassizistisch.

Heilinghausen (Kirche St. Michael)

Ehemalige Wallfahrtskirche. Gotischer Baukörper um 1430, 1793 teilweise neu gebaut; auf dem Hochaltar der Auferstandene, Plastik um 1500; an der südlichen Außenseite Christophorusfigur um 1400; in der Sakristei ein Ziehbrunnen, dessen Wasser bei Augenleiden helfen sollte.

Heitzenhofen >

Altes Hammergut in wechselndem Besitz. Der ehemalige Hammer wurde im 20. Jahrhundert zur Großmühle mit Kraftwerk umgebaut. Schloss im Kern gotisch, im 19. Jahrhundert verändert; Schlosskapelle St. Wolfgang 1715 erbaut; Hochaltar von 1736 mit gotischer Madonna um 1480 und schönen Rokokofiguren; Kanzel und Seitenaltäre um 1730; zwei Grabsteine der Besitzer aus dem 18. Jahrhundert.
> siehe auch Duggendorf

Hemau

Um 1100 stiftete der bedeutende Bamberger Bischof Otto der Heilige das Kloster Prüfening vor den Toren Regensburgs. Der Bischof schenkte dem Kloster aus seinen Besitzungen eine reiche Güterausstattung auf dem Tangrintel, unter anderem mit dem Ort Hemau. Einer Urkunde aus dem Jahr 1305 kann entnommen werden, dass der Ort damals bereits eine Stadt war. Die Bamberger Bischöfe waren es auch, die den Distrikt Tangrintel, das Gebiet zwischen Altmühl und Schwarzer Laber mit Hemau als Mittelpunkt, dem Grafen zu Hirschberg zum Lehen gaben. Die Stadt kam auch in wittelsbachischen Besitz. Ab 1505 gehörte Hemau zum neu geschaffenen Fürstentum Pfalz-Neuburg. Bereits 1125 weihte Bischof Otto der Heilige eine Kirche in Hemau zu Ehren des hl. Johannes des Täufers. Sie wurde 1249 dem Kloster Prüfening inkorporiert. 1477 Anbau eines Chores; nach Abbruch des Langhauses 1719 Grundsteinlegung für einen Neubau der Kirche; 1725 Abbruch des spätgotischen Turmes und 1729 Neubau des Turmes; 1755 Restaurierung des barocken Chores; 1852 und 1879 Restaurierungen mit neuer Deckenausmalung; Hochaltar 1757-63 von Franz Anton Neu; an der Chorwand zwei Akanthusaltäre. Ehemaliges Rentamtsgebäude, später Amtsgericht und Vermessungsamt, nördlich der Kirche um 1600 als Neues Schloss entstanden. Stattlicher Walmdachbau, einfach gegliedert. Das Propsteigebäude, heute als Rathaus und von der Stadtverwaltung genutzt, geht auf einen Meierhof zurück, den Bischof Otto der Heilige von Bamberg 1138 als Münchshof dem Kloster Prüfening schenkte. Dieser Meierhof wurde im Jahre 1746 abgebrochen; an seiner Stelle wurde vom Kloster Prüfening das Propsteigebäude errichtet.

Hetzenbach (Wallfahrtskirche St. Leonhard)

Die 1764 an der Stelle einer Waldkapelle erbaute Kirche ist ein gefälliger Rokokobau. Altäre und Kanzel stammen aus der Erbauungszeit. Vorhanden ist eine Gedenktafel von 1677 mit der Darstellung der Wallfahrtsgeschichte. Einer Bäuerin blieben zur Strafe die Hände im Teig stecken, weil sie am Leonharditag gebacken hatte, obwohl dies verboten war.

Hirschling

Der Ort ist bereits Ende des 10. Jahrhunderts genannt. Das Adelsgeschlecht der Heresinger (Hirschlinger) taucht im 12. Jahrhundert auf. Seit dem 14. Jahrhundert wechselnde Besitzer. Das Schloss mit Bauteilen aus gotischer Zeit, 1679 renoviert, ist für das Gesamtbild prägend. Die Schlosskapelle ist St. Dionysius geweiht und um 1750 entstanden. Am nördlichen Seitenaltar befindet sich eine Marienfigur mit Kind, dem Altöttinger Gnadenbild nachgebildet. Eine Pieta stammt aus den 16. Jahrhundert.

Hof am Regen

Burganlage des mächtigen Geschlechts der Hofer, seit dem 12. Jahrhundert ansässig. Im Erdgeschoss befindet sich die Burgkapelle, die nach 1150 entstanden ist; im Osten ein Altartisch; im ersten Obergeschoss ein großer rechteckiger Raum. Beide Obergeschosse dienten weltlichen Zwecken. Sie gehören der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts an.

Höfling

Alter Edelsitz, heute im Eigentum des Fürsten von Thurn und Taxis.

Hohengebraching

Im Schloss befand sich die Sommerresidenz der Äbte von St. Emmeram. Ein dreigeschossiger Wohnbau mit Schweifgiebel von 1727 ist heute noch vorhanden. Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt war früher eine Propstei des Reichsstiftes St. Emmeram. Der Neubau von 1783-85 ist nur noch in Teilen erhalten. Nach Abbruch von Chor und mittelalterlichem Turm in den Jahren 1911/12 unter Architekt Heinrich Hauberrisser wurde die Kirche um ein Querschiff, neuen Chor und Turm nach Osten erweitert. Der Hochaltar entstand um 1785 im Übergang vom Rokoko zum Klassizismus und wird Simon Sorg zugeschrieben. Im Altaraufbau befindet sich eine Tonfigur, Maria mit Kind, eine vorzügliche Arbeit um 1430.

Hohenschambach

Die Ortsgeschichte lässt sich ins 7./8. Jahrhundert zurückverfolgen. Bereits die Agilolfinger gründeten hier eine Kirche. Kaiser Heinrich II. stiftete 1007 das Bistum Bamberg. Noch im gleichen Jahr schenkte er dem neuen Bistum das Königsgut Hohenschambach, damals "Scambah" genannt. Um 1100 gründete der Bamberger Bischof Otto der Heilige das Kloster Prüfening und übergab gleichzeitig eine reiche Güterausstattung auf dem Tangrintel. 1400 erfolgt eine päpstliche Bestätigung, dass Hohenschambach dem Kloster Prüfening inkorporiert sei. Dies hielt bis zur Säkularisation im Jahre 1803 an. Die Pfarrei Hohenschambach kann zu Recht als die Urpfarrei auf dem Tangrintel bezeichnet werden. Pfarrkirche Mariä Heimsuchung. Neubau in den Jahren 1759-61; Stuckatur in Chor und Langhaus aus der Erbauungszeit, ebenso das Deckengemälde von Otto Gebhard aus Prüfening und die originellen Beichtstühle. Kanzel und Seitenaltäre stammen aus neuerer Zeit.

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Irlbach (Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt)

Ehemalige Wallfahrtskirche. Vom romanischen Bau ist noch der Chorbogen erhalten. Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert durch ein gotisches Langhaus verändert, später nochmals erweitert. Letzte Veränderung im 19. Jahrhundert durch einen Turm mit Satteldach und Treppengiebel. Kruzifix um 1600, Maria und Johannes um 1500 als Kreuzaltar aufgestellt. Das ehemalige Gnadenbild, eine Steinmadonna mit Kind, um 1350, steht auf einem Seitenaltar. An der Außenmauer der Kirche ein Kruzifix aus der Zeit um 1520.

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