Ortsbeschreibungen R - S

Hinweise zur Geschichte und den Kunstdenkmälern der Orte, die von Wanderwegen des Waldverein Regensburg e.V. berührt werden, mit Ausnahme des Stadtgebietes Regensburg.

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Ramspau

Auf dem Schlossberg ist von der mittelalterlichen Burg noch der Bergfried mit zwei Geschossen erhalten. Der Schlossbau des Johann Sigismund von Reisach, eine vierflügelige, zweigeschossige Barockanlage mit vier polygonen Ecktürmen mit mächtigem Dach, stammt aus den Jahren um 1700. Gegenüber dem Eingang zum Schloss eine nach dem Zweiten Weltkrieg erbaute kleine Kapelle mit einer Kreuzigungsgruppe. Die Pfarrkirche St. Laurentius wurde 1761 neu gebaut und dem Kollegiatstift zur Alten Kapelle in Regensburg inkorporiert. An ihrer Stelle wurde 1903-04 eine neue Kirche errichtet. Die Einrichtung ist im Empirestil, vom alten Kirchenbau blieb nur der Turm erhalten. Architekt war Heinrich Hauberrisser.

Randeck

Der erste Randecker wurde urkundlich 1110 erwähnt. Spätere Besitzer waren die Abensberger. Hans von Abensberg war ein gewalttätiger Mann, der von seiner hohen Warte aus die Straße überwachte und den durchziehenden Kaufleuten empfindliche Zölle auferlegte. Die Nürnberger plünderten daher seine Besitzungen. Noch heute ist am Fuß der Ruine das Verließ zu sehen, wo die Gefangenen verhungern mussten, wenn sie das Lösegeld nicht zahlen konnten. Erhalten sind die Ostmauer der Burg und der Bergfried, die im 19. Jahrhundert konserviert wurden.

Rechberg

Funde aus der Bronze- und Hallstattzeit bezeugen eine frühe Besiedlung. Eine Ortschaft ist Mitte des 13. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Die weite Fernsicht ist Ansporn zum Verweilen. Die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung ist eine hochgelegene, einst gotische Kirche und wurde 1773 neu im Stile des Rokoko erbaut. Gleichzeitig wurde das Langhaus mit der Ausstattung versehen. Das Deckenbild stellt die Legende der Entstehung des Kirchenbaues dar. Rehe tragen das Baumaterial den Berg hinauf. Das Gnadenbild auf dem Hochaltar, eine Holzfigur Mariens, ist eine bedeutende Arbeit um 1430.

Regendorf

Die Anfang des 13. Jahrhunderts auftretenden Regendorfer starben um 1510 aus, danach wechselnde Besitzer. Neubau des Schlosses ab 1515 und letzter grundlegender Umbau 1840 Die Schlosskapelle zur Heiligsten Dreifaltigkeit wurde 1679 errichtet. Zu erwähnen sind Holzfiguren St. Florian und St. Sebastian aus der Zeit um 1680.

Filialkirche Hl. Dreifaltigkeit: Nördlich des Schlosses gelegen, 1907 auf Kosten des damaligen Schlossbesitzers, Graf Alexander von Faber-Castell, als Ersatz für die zu klein gewordene Schlosskapelle gebaut. Sie ist eine neuromanische, nach Süden gerichtete Chorturmkirche.

Regenstauf

Der aufstrebende Markt liegt am Ufer des Regens unter dem Schlossberg mit der schon Ende des 16. Jahrhunderts zerstörten Burg, die im 12. Jahrhundert im Besitz der Burggrafen von Regensburg bzw. Landgrafen von Stefling und Riedenburg war. Die Pfarrkirche St. Jakob entstand 1849/50 nach einem Brand von 1846 unter Einbeziehung der Turmuntergeschosse im neuromanischen Stil. Zu erwähnen sind eine Madonna aus dem 15. Jahrhundert und Figuren St. Florian und St. Sebastian, um 1720. Friedhofskapelle St. Sebastian, heute Kriegergedächtniskapelle: dreiseitig abschließender Bau von 1713/14. Die Westfront wird durch ein Sprenggiebelportal hervorgehoben. Das ehemalige Amtsgerichtsgebäude im Ort wurde zwischen 1780 und 1785 erbaut.

Reichenbach

1118 gründete Markgraf Diepold II. auf dem markanten Platz im Nordgau auf Bitten seiner Mutter Luitgard, seiner Gemahlin Adelheid und seiner Kinder das Benediktinerkloster. Es wurde von Kastl aus mit Abt und Mönchen besetzt. Die Weihe der Kirche erfolgte 1135 durch Bischof Heinrich I. von Regensburg. Seine Blütezeit erlebte es 1394-1417 unter Abt Johann Strolenfelser. In der Reformation wurde das Kloster aufgehoben. In der Gegenreformation von den Jesuiten übernommen, kehrten 1669 die Benediktiner wieder zurück. Die Säkularisation erfolgte 1803. Die Zerstörung der Klosteranlagen verhinderte der Geistliche Rat Dengler durch Ankauf. Seit 1891 sind die Klosteranlagen im Besitz des Ordens der Barmherzigen Brüder.

Ehemalige Klosterkirche Mariä Himmelfahrt: Bau aus dem 12. Jahrhundert, in gotischer Zeit verändert. Im Inneren wurden 1750 das Gewölbe neu eingezogen und Stuckaturen sowie Fresken, geschaffen von dem Prüfeninger Künstler Andreas Gebhard, angebracht. Der Hochaltar stammt aus der Zeit um 1750. Die Klostergebäude mit schönen Rokokostuckaturen wurden zwischen 1700 und 1750 errichtet. Aus gotischer Zeit sind noch Befestigungsanlagen vorhanden.

Rettenbach (Pfarrkirche St. Laurentius)

Bau um 1700, bei einem Ortsbrand 1893 abgebrannt, wieder errichtet, vergrößert, mit alten geretteten Altären aus der Bauzeit um 1700 ausgestattet; Friedhofsmauer mit Pestkreuz.

Riedenburg

Erheblicher Aufschwung des Ortes nach dem 2. Weltkrieg durch die Stadterhebung im Jahre 1952.

Pfarrkirche St. Johann Baptist: Neubau von 1739, Turm romanisch, Hochaltar und Deckengemälde aus der Zeit um 1740. Die gotische Madonna auf dem Seitenaltar stammt aus den Jahren vor 1500.

Klosterkirche St. Anna: Anlage gotisch, 1735 erweitert. Gotisches Relief mit 14 Nothelfern um 1530.

Ruine Rabenstein: westlich von Riedenburg, am Berghang unterhalb der Rosenburg, die älteste der drei Riedenburger Burgen aus frühromanischer Zeit.

Ruine Dachenstein: nördlich Riedenburg mit noch 16 m hohem Bergfried: Buckelquader, der Rand geglättet, um 1200. Rosenburg: Liegt auf einem Bergvorsprung westlich von Riedenburg; gut erhalten. Innere Umfassungsmauer mit Bergfried um 1200. Um 1500 Burganlage nach Westen erweitert mit neuer Ringmauer. Ab 1556 Neubau der Wohngebäude mit Treppengiebeln; Arkaden aus dem 17. Jahrhundert.

Riegling

In herausgehobener Lage auf einer Anhöhe über der Donau; im Mittelalter führte die Straße nach Nürnberg vorbei. Kirche St. Michael: romanisch mit Rundapsis, Altar um 1720, Kanzel um 1650, Schreinaltärchen mit zwei Türchen und Bildern der Heiligen Leonhard, Donatus, Katharina und Barbara um 1520. Reste gotischen Gestühls um 1500, St. Sebastian um 1550. Interessanter Fußboden aus Ziegeln.

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Saal an der Donau

Kirche zur Schmerzhaften Mutter Gottes: Gotische Anlage des späten 15. Jahrhunderts mit Änderungen des Langhauses. Einrichtung aus dem 19. Jahrhundert Fünf gotische Figuren zwischen 1480 und 1500.

Seelenkapelle: Gotische Anlage mit Veränderungen. Altar Barockschöpfung um 1710. Interessantes spätgotisches Sakramentshäuschen. Neue Pfarrkirche Christkönig 1959 erbaut, beherbergt zwei Heiligenfiguren St. Barbara und St. Katharina von Ignaz Günther oder aus seiner Schule. Die Kirche St. Andreas ist ein origineller Zentralbau des Kelheimer Maurermeisters Jakob Amann um 1730. Das Langhaus ist an den Ost- und Westecken abgerundet.

Schönberg

927 Herrschaft zu Schönberg urkundlich belegt. Das umliegende Gebiet war im Besitz der Regensburger Bischöfe. Lehnsherren waren 1267 die Hohenfelser, dann wechselnde Besitzverhältnisse. Im Landshuter Erbfolgekrieg, im September 1504, von den Böhmen gestürmt. Von der alten Befestigungsanlage ist nur noch ein Teil der Ringmauer mit zwei halbrunden Schalentürmen erhalten. Der jetzige dreigeschossige Wohnbau stammt aus dem 18. Jahrhundert und liegt im südlichen Burgbergring. Schlosskapelle St. Josef: Hochaltar um 1700, Seitenaltar um 1750.

Schönfeld

Edelsitz, der zum Amt Siegenstein des Hochstiftes Regensburg gehörte. Kirche St. Ägidius, Eigenkirche des Edelsitzes. Romanisch mit halbrunder Ostapsis um 1150. Am Chorbogen eine Statue des hl. Ägidius, um 1400.

Schönhofen

Vom Mittelalter bis Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Eisenerz aus dem Raum Amberg verhüttet. Es gelangte auf dem Wasserweg bis Etterzhausen und wurde dort auf Ochsenkarren umgeladen, um über den Weiler Arzweg nach Schönhofen transportiert zu werden. Das zur Verhüttung erforderliche Holz kam westlich von Schönhofen aus dem Paintener Forst.

Kirche St. Johannes Baptist: Gotische Anlage, Sakristei später; Altar um 1680, Altarbild neu; Kanzel um 1700; Holzfiguren Petrus und Paulus um 1510; Holzkreuz erste Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Schwalbennest

Nischenkapelle, gegen die Donau offen, mit einfachen Holzfiguren, wohl erste Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Siegenstein

Die Siegensteiner waren Ministerialen der Bischöfe von Regensburg, zu deren Herrschaft Siegenstein gehörte. 1410 kam Siegenstein an Herzog Johann den Neunburger, später an die Münchener Herzöge Ernst und Wilhelm. 1606 war das Schloss bereits unbewohnbar und zerfiel.

Schlosskapelle St. Georg: Um 1250 nordöstlich des Burgberges errichtet, 1353 dem Kloster Frauenzell inkorporiert; romanische Anlage mit Rundapsis, später verändert; 1633 von den Schweden profaniert, 1853 nach Wald eingepfarrt. Gefälliger Renaissancealtar aus der Mitte des 17. Jahrhunderts mit seitlich unter Baldachinen stehenden Figuren.

Sinzing

Alte Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt: mittelalterliche Chorturmkirche mit gotischem Turm. Langhaus im 18. Jahrhundert verändert. Ausstattung aus der Zeit um 1700, Taufstein von 1518. Gruppe St. Anna und St. Maria stammen aus der Zeit um 1750, ebenso St. Antonius und St. Johann Nepomuk. Am Südportal zwei eiserne Türklopfer in Delphinenform, um 1700.

Neue Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt: Erbaut 1951/52 durch Architekt Friedrich Haindl München. Hinter dem Hochaltar eine monumentale Kreuzigungsgruppe von Guido Martini und Max Reiger, beide aus Regensburg. Pieta um 1480 aus der alten Pfarrkirche.

Stefling

Urkundlich 991 als "Steuininga" genannt, im Besitz des Burggrafen Papo von Regensburg. Mit dem Aussterben der Grafen von Stefling kam die Burg an den bayerischen Herzog. 1329 fiel Stefling den pfälzischen Wittelsbachern zu. In der Folge wechselte es oftmals den Besitzer. Der Wohnbau des Schlosses besitzt romanische Mauern. 1748 wurde es im Inneren umgebaut. Reste des Bergfriedes an der Südseite des Burghofes, zweigeschossig mit Buckelquadern; Schlosskapelle in der Vorburg, dem hl. Bartholomäus geweiht; Rokokoaltar mit gewundenen Säulen und Muschelwerk.

Stockenfels

Die Burg liegt auf einer bewaldeten, dreiseitig steil abfallenden Bergkuppe in beherrschender Lage am Regenknie oberhalb Marienthal. Vermutlich wurde sie in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts durch Herzog Ludwig den Strengen errichtet; 1326 wird sie erstmals urkundlich erwähnt. Dann folgten mehrere Besitzerwechsel; seit 1801 ist sie im Besitz der Familie von der Mühle- Eckhart. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts ist die Burg bis auf den Wohnturm eine Ruine. Umfassende Grabungen, Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten laufen seit 1983.

Süssenbach

Die ehemalige Pfarrei war dem Kloster Reichenbach inkorporiert; seit 1817 Expositur von Wald. Die Kirche St. Jakob Major ist eine gotische Anlage, die im 18. Jahrhundert im Rokokostil verändert wurde (drei Altäre und eine Kanzel). Das Deckengemälde, die Enthauptung des hl. Jakobus Major darstellend, und die übrigen Malereien stammen von Matthias Schiffer. An der Nordwand ein Kruzifix mit Maria und Johannes, um 1500.

Sulzbach an der Donau

Im 9. Jahrhundert vom Bischof von Regensburg für das Hochstift erworben. Kirche St. Martin, eine im Kern noch aus romanischer Zeit stammende Wehrkirche, wurde später in gotischer Zeit und nochmals in der Folgezeit verändert; Hochaltar mit Martinsbild klassizistisch um 1790; Seitenfiguren St. Georg und St. Michael als Seelenwäger um 1480; Seitenaltäre und Kanzel Rokokoarbeiten um 1750.

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Logo des Bayerischen Wald-Verein e.V.

Waldverein Regensburg e.V.

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