Ortsbeschreibungen D - E

Hinweise zur Geschichte und den Kunstdenkmälern der Orte, die von Wanderwegen des Waldverein Regensburg e.V. berührt werden, mit Ausnahme des Stadtgebietes Regensburg.

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Dechbetten

Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt, erbaut vom Kloster St. Emmeram. Hochaltar um 1750 mit Madonna um 1480. Seitenaltäre und Kanzel 1725. Friedhofkapelle mit Altar von 1615. Im Friedhof befindet sich die Grabstätte der bekannten Malerfamilie Gebhard von Prüfening.

Deuerling

Pfarrkirche St. Martin auf Felsen 30 m über dem Tal der Schwarzen Laber. Chor aus gotischer Zeit; Umbau im 17. Jahrhundert; 1724 und 1842 nach Westen verlängert. Hochaltar und Seitenaltäre 18. Jahrhundert, Taufstein um 1499.

Dinau (kath. Filialkirche St. Stephan) >

Die kath. Filialkirche St. Stephan ist ein schlichter romanischer Bau mit eingezogener, halbkreisförmiger Apsis und einem Zwiebeldachreiter. Hauptaltar um 1700, Säulenretabel mit Akanthusranken. Gotische Kanzel um 1500 mit polygonalem Korpus.
> siehe auch Kallmünz.

Donaustauf

Kaiser Konrad I. schenkte 914 dem Regensburger Hochstift unter Bischof Tuto das "castellum stufo"; durch Kaiser Rudolf I. 1285 bestätigt. Über den Bau der Veste ist wenig bekannt, da diese als Abschnittsburg entsprechend der jeweiligen Kriegstechnik immer wieder erweitert wurde. Bischof Albert I. weilte auf der Veste Stauf und ging später nach der Gelehrtentätigkeit in Köln als Albert der Große in die Kirchengeschichte ein. Die Geschichte der Veste Stauf ist gekennzeichnet durch viele Fehden der Bischöfe mit den Herzögen und ebenso durch viele Verpfändungen. Im Verlauf des 30-jährigen Krieges wurde im Jahre 1634 die Veste Stauf durch die Schweden gestürmt und weitgehend zerstört. Ein Wiederaufbau unterblieb, da sich die Kriegstechnik grundlegend gewandelt hatte. Erst 1715 konnte der Bischof die verpfändete Veste wieder einlösen. 1803 fiel die Herrschaft an Fürstprimas von Dalberg, kam 1810 an Bayern und 1812 mit der Herrschaft Wörth a. d. D. an das Fürstenhaus Thurn und Taxis. Der Markt Donaustauf konnte sich zu Füßen der Veste Stauf gut entwickeln, bis ein Großbrand 1880 den alten Ortskern völlig zerstörte. Auch das 1842 erbaute fürstliche Schloss fiel diesem Ortsbrand zum Opfer. Es wurde nicht mehr aufgebaut. An anderer Stelle im Thiergarten entstand ein neues Schloss. Die Pfarrkirche St. Michael ist ein einfacher spätbarocker Bau. Das Schicksal der Vorgängerkirchen war immer eng mit den Zerstörungen der Veste Stauf verknüpft. Die Ausstattung aus dem 19. Jahrhundert ist neuromanisch. Die Wallfahrtskirche St. Salvator ist auf einen Hostienfrevel zurückzuführen, den Kriegsknechte 1388 begingen. 1460 entstand die Kirche und wurde nach der Zerstörung im 30-jährigen Krieg bereits 1640 wieder errichtet. Im Langhaus befindet sich ein Felsen, angeblich die Fundstelle der 1388 gefrevelten Hostie. Das barocke Erscheinungsbild der Salvatorkirche wurde von Leo von Klenze im Zuge der Errichtung der Walhalla neuromanisch umgestaltet. Die Walhalla, einen Ruhmestempel der Deutschen nach dem Vorbild des Parthenon in Athen, stiftete König Ludwig I. nach den Plänen des Hofarchitekten Leo von Klenze auf dem Bräuberg. Grundsteinlegung war 1830, Eröffnung am 18. Oktober 1842.

Duggendorf >

Eine Kirche in Duggendorf ist urkundlich bereits 1270 erwähnt. Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg kam Duggendorf zum Herzogtum Pfalz-Neuburg, das damals protestantisch war. Duggendorf und sein Umland wurde 1547 protestantisch, 1617 wieder katholisch. 1736 wurde die alte Kirche abgebrochen. Die endgültige Fertigstellung dauerte genau hundert Jahre. Die Kirche Mariä Opferung ist ein Saalbau mit eingezogenem Chor und einem seitlich stehenden Flankenturm mit Zwiebelhaube, der die Jahreszahl 1705 trägt und damit vor dem Kirchenneubau errichtet wurde. Frührokoko-Altäre aus der Bauzeit. Renovierungsdaten 1888 und 1988. Kanzel, Stuhlwangen und Beichtstühle mit Akanthus-Schnitzwerk des frühen 18. Jahrhunderts.

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Eichlberg (Pfarr- und Wallfahrtskirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit)

Kirchenbau 1697-1711. Großer, heller Kirchenraum, geplant durch den Hofbaumeister Giovanni Batista Camesino aus Eichstätt. Weil die Stuckaturen und Fresken nicht ausgeführt wurden, kommt die Architektur einer Wandpfeilerkirche besonders gut zur Geltung. Altäre, Kanzel, Kirche- und Beichtstühle fertigte von 1710 bis 1720 der Stadtamhofer Kistlermeister und Bildhauer Machalky. Seitenkapelle mit dem Gnadenbild "Die Krönung Mariens durch die Heiligste Dreifaltigkeit". An der Rückseite des Altars ist noch die verwurzelte Eiche mit dem Kreuz zu sehen, von der die Wallfahrt ausging.

Eichhofen

Vor 1400 saßen auf Eichhofen die Muckenthaler, dann die Rammelsteiner und Ambrosius Steiger. Leonhard Saurzapf erwarb um 1560 Eichhofen. Durch Heirat fiel um 1600 der Besitz an Hans Jakob Rosenbusch und seine Nachkommen (bis zum Aussterben der Linie 1776). Weitere Besitzer waren von Neuffer und von Braunbehrens. Derzeitiger Besitzer des Schosses und der Brauerei ist die Familie Schönharting. Die gut erhaltene Schlossanlage von 1560 entspricht noch typisch der gotisierenden Frührenaissance mit Ehewappen Saurzapf- Rosenbusch. Das Schloss wurde 1866 umgebaut und mit Zinnen versehen. Gegenüber dem Ort Eichhofen liegt auf dem senkrecht aufsteigenden Jurakalkfelsen die Ruine Loch. An der Südmauer der Burg ist der sorgfältig aus großen Bruchsteinen erbaute Turm erhalten. Verschiedene Höhlen waren in den Burgbau einbezogen.

Eilsbrunn (Pfarrkirche St. Wolfgang)

Früher zum freien Reichsstift St. Emmeram gehörig; im Kern romanische Anlage durch Querschiff und Apsis erweitert; interessante Grabsteine.

Essing

Altessing: Siedlungsort für die Arbeiter des Eisenhammers. "Ezz" oder "Yzz": im Altkeltischen "Waffe", "ing": indogermanisch "Haus" - also Waffenschmiede. Die Kirche hat einen spitzen Turm mit aufgesetzter Zwiebelhaube. Anlage der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, im Inneren Sakramentshäuschen mit gotischer Umrandung, besonders prächtig die Renaissancekanzel (Eiche mit feiner Einlegearbeit).

Neuessing: Der Markt Essing bildete, mit festen Mauern umschlossen und mit fünf Türmen bewehrt, eine fast unüberwindliche Talsperre. Schon im Jahre 976 wird in "Ezangin" ein Edelmann, Werinharius, genannt, der an das Kloster St. Peter in Münchsmünster eine Hube vergibt. 1637 errichtete Graf Ulrich der Ältere von Abensberg zu Essing ein Stift mit sechs Chorherren zu Ehren des Hl. Geistes und verband damit ein Spital für zwölf Sieche. Zugleich wurde der Pfarrsitz von Altessing nach Neuessing verlegt. Im 30-jährigen Krieg wurde Neuessing teilweise zerstört. Nach mehrmaligem Wechsel der Herrschaft übernahmen diese die Jesuiten und ab 1782 (Verbot des Jesuitenordens) die Malteser bis zur Säkularisation. Die Kirche war ursprünglich gotisch angelegt und wurde 1711 umgebaut, vergrößert und völlig neu ausgestattet.

Etterzhausen

Die Burg des Ritters Babo wird 1261 erwähnt. Ihm folgten als Besitzer die Herren von Löweneck, 1312 die Parsberger und 1590 die Erlbeck. Die von den Schweden zerstörte Burg wurde 1799 vom Freiherrn von Dittmar als Schloss neu gebaut, die Brauerei erweitert und eine Schule gegründet. Die romanische Kirche St. Wolfgang wurde schon vor 1200 erbaut. Die katholische Expositurkirche stammt aus dem Jahr 1938. In Ortsnähe befindet sich eine interessante Kalksteinhöhle. Im Volksmund Räuberhöhle genannt, diente sie lange Zeit als Bierkeller für die Schlossbrauerei Etterzhausen.

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Logo des Bayerischen Wald-Verein e.V.

Waldverein Regensburg e.V.

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