Waldverein markiert Wanderwege
(Artikel vom 05.11.2018 / Regensburg Stadt / Stadtteile)
NATUR Jährlich sind die Mitglieder auf 550 Kilometern im Einsatz.
REGENSBURG. Mit 89 Jahren begibt sich Kunigunde Ibscher jeden Sonntag und noch mindestens einmal unter der Woche auf Wanderschaft. Die frühere Kindergärtnerin wurde jetzt vom Waldverein Regensburg für langjährige Treue geehrt. Kunigunde Ibscher gehört zu den „jungen“ Jubilaren. Sie trat dem Waldverein vor 25 Jahren bei, als sie in den Ruhestand ging. Vorsitzende Rosi Thoma ehrte an diesem Nachmittag im Saal der Gaststätte Arberhütte drei Mitglieder für 50-jährige Treue, sechs für 25-jährige und eines für 40- jährige. Eine der wichtigsten Aufgaben des 116-jährigen Waldvereins ist das Markieren von Wanderwegen.
Seit seiner Gründung im Jahr 1902 erschließen und pflegen Ehrenamtliche bekannte und beliebte Pfade. Bis heute ist das Netz auf stolze 1360 Kilometer angewachsen.
Durch Baumaßnahmen, Forstarbeiten und Zerstörungen sind ständige Nachbesserungen nötig. Jährlich bringen die Regensburger Markierer mindestens 550 Kilometer Wanderwege auf Vordermann. Damit leistet die Sektion Regensburg das größte Pensum im gesamten Hauptverein. Sechs Markierer wurden für ihren Einsatz ausgezeichnet, der in insgesamt 122 Stunden bei 13- bis 39-jähriger Tätigkeit geleistet wurde.
In seinem aus dem Stegreif gehaltenen Lichtbilder-Vortrag „Der Jakobsweg von Eschlkam bis Regensburg“ brachte der Kulturwart der Hauptvereins, Haymo Richter, dem Hl. Jakob gewidmete prächtige Kirchen und Kunstdenkmäler großer Meister ebenso zur Geltung, wie die mystische ostbayerische Landschaft. Am Ziel, der Oberpfälzer Hauptstadt, durften schöne Aufnahmen vom Dom und der Historischen Wurstkuchl nicht fehlen. Geehrt wurden: Michael und Elfriede Fischer, Werner Heiss (für 50 Jahre), Franz Brenner (40 Jahre), Kunigunde Ibscher, Walter Besendörfer, Anton Schuktes, Maria Sittinger, Christian Hurka und Matthias Wolf (25 Jahre). Für insgesamt 122 Jahre Wegemarkieren: Theo Berger, Gerd Kallasch, Winfried Sander, Dieter Klocke, Otto Wolfund Tina Wanke.
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Ein besonderes Dankeschön
(Artikel vom 18.09.2018 / Regensburg Stadt / Stadtteile)
Patricia Lippert digitalisierte des Waldvereins Regensburg. Dieser half ihr bei der Masterarbeit.
VON HANNAH MAGES
REGENSBURG. Patricia Lippert ist Masterstudentin an der Universität Regensburg und hat sich für ihre Abschlussarbeit im Fach Geschichte ein ganz besonderes Thema ausgesucht: Sie beschäftigte sich mit fünf Regensburger Vereinen, die sich alle, mehr oder weniger bewusst, dem Thema Heimatpflege verschrieben haben. „Ich habe mich schon in meiner Bachelorarbeit mit dem Begriff „Heimat“ auseinandergesetzt, der sehr facettenreich ist. Daher wollte ich diesen Aspekt gerne auch in meiner Masterarbeit fortführen“, erzählt die Studentin.
In ihrer Arbeit ging sie der Frage nach, welches Engagement es hinsichtlich des Heimat-Begriffes in den ältesten Vereinen Regensburgs gab und gibt: „Ich wollte herausfinden, welche Aktivitäten zur Heimatpflege sich feststellen lassen.“ Interessant ist dabei, dass das Wort Heimat im Bayern des 19. Jahrhunderts zunächst ein rein juristischer Begriff war. „Früher taucht das Wort in Form des Heimatrechts auf, erst später wurde es romantisiert und emotionalisiert“, weiß Patricia Lippert zu berichten. Neben dem Waldverein Regensburg e. V. hat sie noch vier weitere Vereine unter die Lupe genommen: die Trachtenvereine Edelweiß und Almrausch, die Ortsgruppe Regensburg des Vereins „Die Naturfreunde“ sowie den nicht mehr existenten Verschönerungsverein.
Schatzmeister Wolf-Rüdiger Reiserer (li.) und Vorsitzende Rosi Thoma (re.) überreichten zum Dank ein Präsent an Patricia Lippert. FOTO: MAGES
Spannende Vereinseinblicke
Die große Varietät der Dokumente und Informationen, auf die sie dabei stieß, habe sie richtig gefesselt: „Der Facettenreichtumhat mich am meisten beeindruckt! Und ich möchte betonen, dass mir jeder der Vereinemit Rat und Tat zur Seite stand. Sie habenmir ihre Quellen zur Verfügung gestellt, bei langjährigen Vereinsmitgliedern nachgefragt und mir auch Einblicke in die aktuelle Vereinsarbeit gegeben. Ich war sogar bei Gesangsabenden dabei.“ Um sich beim Waldverein Regensburg e. V. zu bedanken, hat sich Patricia Lippert dazu entschlossen, die gesammelten Unterlagen des Vereins zu digitalisieren und sie dem Verein zu überlassen. Dazu hat sie zahlreiche Dokumente aus den Jahren 1902 bis 1918 eingescannt und entsprechend aufbereitet. Rosi Thoma, die erste Vorsitzende des Waldvereins, freute sich sichtlich über das Geschenk: „Bisher haben wir den Großteil der Informationen nur auf Papier. Es ist toll, sie jetzt auch digital zu haben, denn das erleichtert zukünftige Suchen deutlich!“ Sie zeigte sich auch stark von der Arbeit der Studentinbeeindruckt und freute sich, dass sich jemand mit der Geschichte ihres Vereins auseinandergesetzt hat.
Auf Thomas Frage, welche Erkenntnisse die Studentin am beeindruckendsten fand, wusste diese gleich eine Antwort: „Der Waldverein hatte den größten Quellenbestand, das zeigt schon, dass sie sehr viel Wert auf den Umgang mit ihrer Vergangenheit legen. Und der forcierte Umgang mit der Natur, auch nach außen, zeigt, dass es ihnen wichtig ist, öffentlichkeitswirksam zu arbeiten.“ Dieser Umstand zeigt sich auch in einer herausragenden Bilanz: Bis zum Ende des Jahres 1916 hatten die Mitglieder des Waldvereins bereits 866km Wander- und waldwegemarkiert.
Beeindruckendes Engagement
„Dazu kamen 2100 Wegtafeln, die von Hand beschrieben und bemalt wurden“, berichtet Karl-Heinz Albert, der heute selbst als Wegewart für die Markierung zuständig ist. „Viele wissengar nicht, dass der Waldverein Wege markiert, dabei sind wir hier in Regensburg sogar die führende Sektion in diesem Bereich. Seit dem Jahr 2008 haben wir außerdem eine digitale Wegeverwaltung eingeführt, und sind damit Vorreiter unter den Sektionen des Bayerischen Waldvereins e. V.“
Die Wanderwege hielt der Waldverein zunächst inden „Kartender Umgebung von Regensburg“ fest, die in einem Turnus von fünf Jahren erschienen. „Diese Karten waren immer mit Aufforderungen versehen, die Natur sauber zu halten und keine Pflanzen auszureißen. Das rege Engagement hat mich richtig überwältigt. Hut ab, was hier, auch für die Allgemeinheit, geleistet wird“, berichtet Patricia Lippert. Und auch heute veröffentlicht der Waldverein Wanderführer, die jeweils eigens entwickelte Karten beinhalten.
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Wanderer gehen auf Umwegen
(Artikel vom 07.09.2018 / Regensburg Umland)
BAUSTELLE Rund um die Mariaorter Wallfahrtskirche sind derzeit die Wege gesperrt. Auch viele Radfahrer zeigen sich davon unbeeindruckt.
VON JOSEF EDER
MARIAORT. Der Hauptwanderweg von Mariaort zur Marienhöhe ist immer noch gesperrt. Hier finden Felssicherungs- sowie Betonarbeiten am Bahndammstatt. Trotz der Sperrungen wird er von Wanderern und Mountainbikern auf eigene Gefahr benutzt. Die Mittelbayerische nahm mit dem ersten Wegewart der Markierungsabteilung des Waldvereins Regensburg, Karl-Heinz Albert, die Strecke in Augenschein.
Die Sicherungsgeländer und Handläufe an den Wegen sind meist, wenn auch in Teilbereichen noch provisorisch, schon wieder angebracht. Die ausgetretenen Stufen am Treppenabgang von der Marienhöhe neben der Bahnlinie sind noch nicht ordnungsgemäß verlegt. Sie stellen eine erhebliche Unfallgefahr für nicht sehr mobile oder unsichere Wanderer dar. Besonders bei nasser Witterung ist es nicht empfehlenswert, sie zu begehen. Der Abhang zur zweigleisigen Bahnstrecke Regensburg-Nürnberg ist steil. Die Hauptverkehrsstrecke ist dicht befahren, nahezu alle fünf Minuten rauscht ein Zug vorüber.
Wegewart Albert weist auf die neuen Betonstützmauern gleich nach der Eisenbahnbrücke, die von Großprüfening zur Kalvarienbergkapelle führt. Im weiteren Verlauf nach dem Abgang zur Mariaorter Wallfahrtskirche sind sienoch im Bau, sodass der geschotterte Weg arg in Mitleidenschaft gezogen ist. Der etwas kürzere Weg, der neben der Kirche verläuft, wird als Baumateriallagerverwendet.
Weit verzweigtes Wegenetz
Wer von Mariaort kommend über die Naabbrücke geht, kann ohne Schwierigkeiten den Fußweg zur Donaubrücke in Richtung Regensburg benutzen. Der schmale Weg ist für Fußgänger freigegeben. Radfahrer befahren ihn ebenfalls, so dass immer wieder Klingelzeichen ertönen.
Eigentlich müssten hier die Zweiradfahrer schieben, so Albert. Weiter geht es nachdem Donau-Übergang auf dem Weg W67 in Richtung Marienhöhe. Dort verzweigt sich das sehr sorgfältig markierte Wegenetz. Immer wieder kommen Wanderer oder radelnde Freizeitsportler entgegen. Die Radfahrer mit ihren geländegängigen Fahrzeugen steigen ab und schieben oder schultern ihren Untersatz bei den Stufen. Wanderer gehen vorsichtig. Sie genießen die Natur und den Blick auf die Flüsse Naab und Donau. Die Domtürme von St. Peter grüßen in der Ferne. Zu den Füßen rauscht ein ICE vorbei. Rechts spannt sich ein Stahlnetz, gesichert mit großen Ankern, über die Felsen.
Martha Beck (28) aus Passau begeht den Weg von der Marienhöhe kommend zum ersten Male. Die Studentin hat die Sperrschilder gesehen.
Nachdem ihr Wanderer auf der gesperrten Trasse entgegengekommen sind, wagt sie es auch. „Vorsichtig muss man schon gehen“, sagt sie. „Aber mit Wanderschuhen und der notwendigen Trittsicherheit geht es.“ Immer wieder kommen weitere Menschen.
Karl-Heinz Albert befragt sie. Er stellt sich als Wegewart des Waldvereins Regensburg vor, der mit vielen Helfern das 1366 Kilometer umfassende Wegenetz betreut und kennzeichnet. Hier bekommt der Mann viel Lob bezüglich der guten Markierungen. Alle hoffen, dass die Bauarbeiten, die bis zum Jahresende terminiert sind, bald abgeschlossen werden. Dieser Termin wurde auch vom Bauamt der Gemeinde Sinzing bestätigt.
Bauarbeiten für mehr Sicherheit
Wenn die Arbeiten wieder im vollen Umfang aufgenommen werden, schlägt der Waldverein als Alternative für die Hauptwanderwege über die Marienhöhe vom Ausgangspunkt Klosterackerweg den Wanderweg nach Riegling vor. Von dort geht es weiterführend über das Walderlebniszentrum Sinzing-Riegling in Richtung Eilsbrunn. Etterzhausen kann vom Wanderer entlang der Naab bei Waltenhofen abzweigend erreicht werden.
„Ich habe mir heute vor Ort wieder ein Bild vom Zustand gemacht. Es ist nicht so schlimm, wie es von manchen beschrieben wird. Wo gearbeitet wird, muss man mit Einschränkungen leben. Aber am Ende ist es schöner und vor allem sicherer“, sagt Wegewart Albert.
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Unterwegs mit den Wegemarkierern
(Artikel vom 30.04.2018 / Junge Leser / Quelle)
Schüler aus Hemau erkundeten mit dem Waldverein Regensburg die Wanderrouten der Region – mit Hammer, Pinsel und Farbe.
Von der Klasse 7/8/9 des Sonderpädagogischen Förderzentrums Hemau
Hemau. Die Klasse 7/8/9 des Sonderpädagogischen Förderzentrums Hemau hat mit Mitgliedern des Waldvereins Regensburg e. V. die markierten Wanderwege rund um Beratzhausen erforscht. Während einer kostenlosen Stärkung informierte uns Karl-Heinz Albert über die wichtigsten Aufgaben und Eckpunkte des Waldvereins Regensburg. Dieser gehört zum Bayerischen Waldverein e. V., der rund 22 000 Mitglieder hat und insgesamt etwa 4500 Kilometer markierte Wanderwege betreut.
Der Verein kümmert sich um Verbreitung der Kenntnisse über den bayerischen Wald und seiner Umgebung. Die 580 Regensburger Mitglieder warten, markieren und beschildern 1300 Kilometer Wanderwege in unserer Region. Die Wegemarkierer haben stets eine kleine Kiste mit Ausrüstung dabei. Darin befinden sich ein Hammer, Pinsel, rote und weiße Farbe, eine Spachtel und weitere Werkzeuge.
Alle 200 Meter ein Zeichen
Zwei Schüler durften mit Hilfe einer Wanderkarte die Gruppe anführen. Auf unserem Weg über den Burgensteig durften wir selber ausprobieren, wie es ist, die Markierungen zu erneuern. Diese müssen bei jeder Abzweigung und spätestens nach 200 Metern als sogenanntes „Beruhigungszeichen“ den Wanderweg markieren.
Zurück in Beratzhausen sind einige besonders fitte Schüler und Schülerinnen noch zusätzlich auf den Kalvarienberg gewandert und haben von dort die wunderschöne Aussicht genossen.
Wir bedanken uns beim Waldverein Regensburg für die spannende Wanderung und die interessanten Informationen.