Wegewarner

Hier werden Sie auf Gefahren die auf von uns markierten Wanderwegen auftreten hingewiesen. Dies können sein – Sperrungen wegen Baumaßnahmen, Wegschäden durch Unwetter, Naturkatastrophen, Forstarbeiten und auch Gefahren durch Schädlinge die Ihre Gesundheit gefährden könnten. (Eichenprozessionsspinner, hohes Zeckenvorkommen usw.)

Für die Pflege und den Unterhalt der Wanderwege sind ausschließlich die Bayerischen Staatsforsten, die Privatwaldbesitzer, sowie die jeweiligen Gemeindeverwaltungen zuständig. Uns gemeldete Wegebeeinträchtigungen geben wir sofort an die zuständigen Stellen zur Beseitigung dieser Beeinträchtigungen weiter. Die Aufgabe des Waldverein Regensburg e. V. besteht ausschließlich darin die Wanderwege zu markieren und diese Markierungen zu pflegen um ein gefahrloses und räumliches Orientieren beim Wandern zu ermöglichen.

AKTUELLE Hinweise

Wichtige Tipps gegen Zecken

Mittelbayerische Zeitung - Artikel vom 24.06.2022

Wie Sie sich beim Ausflug ins Grüne schützen und was zu tun ist, wenn das Tier zugeschlagen hat

VON LORENA SIMMEL

Im Sommer durch die Natur wandern, ganz ohne den Gedanken an Zecken – das wäre schön. Doch leider lässt sich in den wärmeren Monaten die Begegnung mit den Tieren an vielen Orten nicht vermeiden.

Zecken übertragen Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Wie schützt man sich am besten vor den Tieren – und was ist nach einem Biss zu tun? Zwei Expertinnen geben Tipps.

Tipp 1: Wissen, wo man Zecken begegnet

„Unsere heimischen Zecken halten sich gerne im hohen Gras, Gebüsch, losen Laub und in nicht zu trockenen Wäldern auf“, sagt die Hausärztin und Notfallmedizinerin Michaela Geiger aus Neckarsulm.

Meist streift man sie im Vorbeigehen ab. „Insofern lauten die Schutzregeln: Festes Schuhwerk tragen, lange Hosen in die Socken stecken und sich nach dem Aufenthalt in der Natur am ganzen Körper gründlich absuchen.“

Kinder sollten außerdem einen Hut tragen. Denn: Zecken können etwa im Gebüsch auf eine gewisse Höhe hinaufklettern.

Ratsam ist auch, sich darüber zu informieren, ob man in einem FSME-Risikogebiet unterwegs ist. Laut dem Robert Koch-Institut zählen dazu derzeit 175 Landkreise, die meisten davon in Bayern und Baden-Württemberg.

Tipp 2: Sich nicht auf Insektensprays verlassen,

sondern Maßnahmen kombinieren Mücken- oder Zeckensprays seien nur bedingt nützlich, sagt die Tropenmedizinerin Kristina Huber vom LMU Klinikum München. „Sie helfen gut gegen Mücken – dass sie aber genauso gut gegen Zecken helfen, ist nicht nachgewiesen.“ Für den bestmöglichen Schutz sorgt eine Kombination verschiedener Maßnahmen: eine Impfung gegen FSME, lange Kleidung, ein Zeckenspray mit dem Wirkstoff Permethrin – gesprüht auf Haut und Stoff.

Ebenso wichtig wie die Vorbereitung ist die Nachbereitung – also das gründliche Absuchen des Körpers. Wichtig: „Da man Rücken und Kniekehlen nicht so gut einsehen kann, hilft es, sich beim Absuchen gegenseitig zu unterstützen“, sagt die Notfallmedizinerin Geiger.

Auch die Körperfalten im Intimbereich sowie die Bereiche hinter den Ohren und unter den Achseln sollte man dabei nicht vergessen.

Tipp 3: Zeckenbiss? Nicht in Panik und Eile verfallen

Und wenn es doch zu einem Zeckenbiss gekommen ist? Der Rat von Notfallmedizinerin Michaela Geiger: Ruhe bewahren. „In der Regel hat man ausreichend Zeit, die Zecke zu entfernen.“ Bei Borreliose muss die Zecke eine gewisse Zeit an der Haut saugen, ehe sie Borrelien an den menschlichen Organismus abgibt. „Wenn man die Zecke in weniger als zwölf Stunden entfernt, hat man in der Regel nichts zu befürchten“, sagt Geiger.

Etwas anders sieht es bei FSME aus. Die Erkrankung wird bei einem Zeckenbiss deutlich schneller übertragen. Sie ist aber auch deutlich seltener: Nach Angaben des RKI tragen nur 0,1 bis 5 Prozent der Zecken in Risikogebieten FSME-Viren in sich.

In aller Regel bleibt aber Zeit zur Apotheke zu gehen, um sich Werkzeug zum Entfernen der Zecke zu kaufen. Vorteil von Zeckenhaken, -karten oder -zangen: Dank ihnen lässt sich die Zecke langsam und kontrolliert entfernen. Anschließend desinfiziert man die Wunde am besten.

Ob Zange, Karte oder Haken: Es gibt allerlei Werkzeug, um Zecken zu entfernen. Meist bleibt Zeit, um das erstmal in der Apotheke zu besorgen. Foto: Pleul dpa

Tipp 4: Besser nicht auf Öl oder Butter setzen

Manchmal hat man kein spezielles Werkzeug parat – und auch keine Apotheke in der Nähe. Von Hausmitteln sollte man dann besser die Finger lassen. Kristina Huber nennt ein Beispiel: „Früher hieß es, man solle die Zecke mit Öl oder Butter einreiben, damit sie keine Luft mehr bekommt und loslassen muss.“ Das stimmt nach Aussage der Infektiologin zwar, birgt aber die Gefahr, dass die Zecke – falls sie FSME-Viren oder Borrelien mitbringt – die Erreger durch die Reibung erst recht ausspuckt. „Daher ist von dieser Methode dringend abzuraten“, sagt Huber.

Tipp 5: Stelle des Zeckenbisses beobachten

„Wenn man von einer Zecke gestochen wurde, ist es prinzipiell wichtig, die Stelle während vier bis sechs Wochen zu beobachten“, sagt Michaela Geiger. Man kann sich das Datum des Stichs notieren und die Einstichstelle markieren.

Übrigens: Borreliose- und FSME-Symptome lassen sich gut voneinander unterscheiden. Bei Borreliose tritt als erstes Anzeichen klassischerweise die sogenannte Wanderröte auf.„Die Einstichstelle in der Mitte blasst ab. Darum herum entsteht ein sich ausweitender roter Hof“, beschreibt Geiger. Der randbetonte Kreis kann sich dabei bis zu einem Durchmesser von 10 bis 20 Zentimetern vergrößern. Eine Borreliose lässt sich mit Antibiotika gut behandeln.

Eine FSME-Infektion beginnt laut Huber meist mit unspezifischen Krankheitszeichen wie Kopf- und Gliederschmerzen oder auch Fieber. Oft folge ein symptomfreies Intervall von knapp einer Woche, ehe dann eine Gehirnhaut-, Gehirn- oder Nervenentzündung einsetze.

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Tipps zum Umgang mit Eichenprozessionsspinnern

Mittelbayerische Zeitung - Artikel vom 22.06.2022

Die Brennhaare der Raupen brechen leicht ab und lösen damit allergische Reaktionen aus

VON SIMONE-ANDREA-MAYER

Eigentlich sollten Sie sich die Raupen der Eichenprozessionsspinner genauer anschauen. Es ist faszinierend, wie unzählige Tiere mit langen, wuseligen Haaren dicht an dicht eine beeindruckende Prozession über die Baumstämme abhalten, die mehrere Meter lang werden kann. Aber man sollte den Tieren nicht zu nahe kommen.

Denn die Brennhaare der Raupen, die leicht abbrechen und etwa vom Baum auf Spaziergänger, Radler oder Rastende herabfallen, sind eine Gefahr für unsere Gesundheit. Sie können allergische Hautreaktionen, Augenreizungen, Husten, Halsschmerzen und Fieber auslösen. Daher sollte man Areale, in denen der Eichenprozessionsspinner aktiv ist, möglichst komplett meiden.

Wie reagiere ich, wenn ich Kontakt hatte?

Das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium NRW rät, die Kleidung sofort zu wechseln und Brennhaare auf der Haut mit Hilfe eines Stück Klebebands zu entfernen. Außerdem duschen und die Haare waschen. Sind die Augen betroffen, diese ausspülen. Wer ausgeprägte Symptome erleidet, sollte ärztliche Hilfe aufsuchen.

Betroffene Kleidungsstücke sollten laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, um das Nesselgift der Haare zu zerstören. Vorsicht: Auch an Schuhen bleiben die Haare unter Umständen lange haften und können immer wieder Reaktionen auslösen.

Auch daher kommt der Name: Die Raupen Eichenprozessionsspinners sammeln sich gerne und ziehen wie in einer teils meterlangen Prozession weiter. Foto: Strache dpa

Wie gehe ich mit einem Raupenbefall im Garten um?

Mit dem Absaugen der Gespinstnester sollte man Spezialfirmen beauftragen, rät das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium NRW. Das können zum Beispiel Schädlingsbekämpfer sein, mancherorts hilft auch die Feuerwehr. Der Nabu empfiehlt das Absaugen statt Abflammen der Tiere. Letzteres könnte die Bäume verletzen und die Brennhärchen umherwirbeln.

Wann ist die Gefahr überstanden?

Auch wenn die Raupen abgezogen sind, bleibt die Gesundheitsgefahr für den Menschen. Die zurückbleibenden Nester der Raupen sind noch gefährlich, da sich darin abgefallene Haare und abgestreifte Larvenhäute befinden. Auch sollte man Schilder mit Hinweisen auf einen Befall, die sich mancherorts in Wäldern finden, ernst nehmen: Laut dem Bayerischen Landesamt für Wald und Forstwirtschaft können die Haare mehrere Jahre lang in der Umgebung bleiben und reichern sich im Unterholz oder im Bodenbewuchs an.

Aber: Nicht alle Gespinste, die man im Frühling und Sommer in Bäumen und Sträuchern findet, gehören Eichenprozessionsspinnern. Wie ihr Name schon vermuten lässt: Sie finden sich vor allem an Eichen, manchmal auch an Hainbuchen. Handelt es sich um andere Gehölze, können das auch die Gebilde der harmlosen Gespinstmotte sein.

Ein Hinweis kann auch die Befallsgröße sein: Laut Nabu sind die Gespinste von Eichenprozessionsspinnern oft nur an wenigen Stellen im Baum. Sind ganze Bäume eingesponnen, handelt es sich eher um Gespinstmotten

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Im Gras lauern die Zecken

Mittelbayerische Zeitung - Artikel vom 28.06.2022

Experten registrieren mehr Borreliose-Infektionen – Krankheit lässt sich meist gut behandeln

VON ELKE RICHTER

München. Die Sonne lockt nach draußen, selbst abends ist es oftmals noch schön warm: In der Sommerzeit verbringen viele Menschen ihre Freizeit an Seen oder im Schrebergarten, beim Wandern oder beim Grillen im Park. Im hohen Gras und im Gebüsch fühlen sich aber auch Zecken wohl. Die kleinen Blutsauger sind nicht nur lästig, sondern können auch Krankheiten übertragen. Neben der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), gegen die es eine wirksame Impfung gibt, sticht darunter auch die Lyme-Borreliose (gesprochen: Laim-Borreliose) heraus.

„Die Lyme-Borreliose kommt in ganz Deutschland von Flensburg bis Garmisch-Partenkirchen seit Jahrzehnten vor“, erläutert Hendrik Wilking vom Robert-Koch-Institut (RKI). Viele Infektionen verlaufen unbemerkt, bei 90 Prozent der anderen macht sich einige Tage bis wenige Wochen nach dem Stich eine ringförmige sogenannte Wanderrötung auf der Haut bemerkbar. Sie ist üblicherweise in der Mitte blasser als am Rand und verbreitet sich über Tage langsam nach außen. Einige wenige Prozent der Infizierten entwickeln Nerven- und Gelenkserkrankungen oder Herzrhythmusstörungen. Allen Formen gemeinsam ist, dass sie gut mit Antibiotika behandelt werden können.

Bild zum Artikel der Mittelbayerischen Zeitung vom 28.06.2022

Arztbesuch immer sinnvoll?

Dennoch ist es nicht sinnvoll, wegen jedem Zeckenstich zum Arzt zu gehen. „Das Vorkommen der Borrelien in den Zecken ist so kleinräumig, dass auf der einen Seite eines Ackers eine zweistellige Prozentzahl der Zecken infiziert sein kann, ich auf dem anderen Ackerrand aber nur noch einen Bruchteil davon finde“, erläutert Wilking. „Das ist sehr, sehr variabel.“

Dennoch gibt es in Deutschland Borreliose-Hochburgen – auch in Bayern (siehe Kasten). In Sachsen diagnostizierten die Vertragsärzte im Jahr 2020 je 100 000 Versicherter 927 Mal eine Lyme-Borreliose. In Thüringen (780), Brandenburg (707), Bayern (637) und Sachsen-Anhalt (615) gab es ebenfalls viele Infektionen. Dies geht aus Zahlen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI) hervor.

Demnach stieg die Zahl der Borrelioseinfektionen in Deutschland im ersten Coronajahr um rund acht Prozent im Vergleich zu 2019. Dies könne möglicherweise eine Folge erhöhter Freizeitaktivitäten im Grünen wegen der Einschränkungen durch die Corona-Maßnahmen sein, erläuterte der ZI-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried. Zudem herrschte in vielen Regionen ideales, sprich warmes und trockenes Zeckenwetter.

Zuvor waren die Zahlen seit 2010 leicht gesunken. Insgesamt wurden nach den jüngsten Daten von 2020 bundesweit knapp 360000 Lyme-Borreliosen von den Kassenärzten diagnostiziert. Das sind im Schnitt 465 Menschen je 100000 Versicherter, nach 429 im Jahr 2019.

Die Zecken saugen Blut von Nagetieren, die eine von sechs Borrelien-Spezies in sich tragen, und speichern diese in ihrem Darm. Docken die Zecken dann bei einem Menschen an, kommt es nicht sofort zu einer Übertragung. „Die Borrelien müssen erst in die Speicheldrüse wandern“, erläutert der Göttinger Borreliose-Spezialist Helmut Eiffert. Es gibt also ein gewisses Zeitfenster, in dem die Zecke ohne weiterreichende Folgen entfernt werden kann. Am besten packt man sie mit einer speziellen Zeckenkarte oder einer Pinzette ganz nah an der Haut oder umschlingt sie mit einem Faden – „und dann schnell und gerade raus damit“, wie Wilking erklärt.

Hat man gerade kein Hilfsmittel zur Hand – was ja besonders in der Natur häufig vorkommt –, sollte man Wilking zufolge nicht warten, sondern die Zecke notfalls mit dem Fingernagel entfernen. „Die Beißwerkzeuge können dann zwar drinbleiben und sich auch etwas entzünden, wie eine Art Pickel, aber die stellen keine Gesundheitsgefahr da.“

Kinder-Kopf oft betroffen

„Wenn die Zecke sticht, dann gibt es im Schnitt bei drei Prozent eine Übertragung und in einem Prozent eine klinische Symptomatik“, berichtet Eiffert. „Meistens verschwindet das komplett wieder. Es kann aber sein, das zum Teil Jahre später diese Bakterien wieder aktiviert werden, und das sind dann die schweren Fälle. Das sehen wir mittlerweile aber fast gar nicht mehr, weil frühzeitig mit Antibiotika behandelt wird.“ Auch Wilking betont: „Die Prognose ist bei frühzeitiger Entdeckung und Behandlung sehr gut.“

Eiffert, der früher viele betroffene Kinder behandelt hat, weist aber darauf hin, dass gerade der Nachwuchs besonders häufig am Kopf gestochen wird – mit der Gefahr, dass die typische Wanderröte unter den Haaren unentdeckt bleibt und sich in der Folge schwerere Symptome entwickeln können. Neben bedeckender Kleidung ist deshalb das gründliche Absuchen nach einem Aufenthalt im Freien der beste Schutz gegen Borreliose. Findet sich tatsächlich eine Zecke, sollte man die Umgebung der Stichstelle gut im Auge behalten – und zwar sechs Wochen lang. Tritt die Wanderröte auf, sollte man umgehend zum Arzt gehen. dpa

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Wandern: Wenn der digitale Ranger einschreitet

Mittelbayerische Zeitung - Artikel vom 12.08.2022

Wanderer geraten durch blindes Vertrauen in Apps in Gefahr, und die Natur leidet – Ranger sind deshalb auch im Netz gefragt

VON ANDREAS DROUVE

Drohnenflüge und Lagerfeuer. Badende in geschützten Gewässern. Wanderer und Radler, die auf einen GPS-Track gestoßen sind, der sie abseits markierter Wege führt.

Michael Waldhauser kennt viele Verstöße, die die Tier- und Pflanzenwelt gefährden. Waldhauser ist Digitalranger im Nationalpark Bayerischer Wald und nicht nur im Gelände unterwegs, sondern auch vom Schreibtisch aus im Internet.

Auf seinen virtuellen Streifzügen schaut er, dass die Regeln bei Beschreibungen von Touren und Ausflugszielen eingehalten werden und verantwortungslose Social-Media-Einträge keine Nachahmer finden.

Als bislang bedenklichster Fall ist ihm ein Post untergekommen, der „Lichtmalereien mit glühender Stahlwolle“ zeigte. „Solche Spielereien gelten als offenes Feuer und sind nicht nur im Nationalpark, sondern in sämtlichen Naturschutzgebieten und allgemein im Wald verboten.“

Bild zum MZ-Zeitungsartikel vom 12.08.2022

Bei der Tourenplanung tut man auf alle Fälle gut daran, auf Wegbeschreibungen von offiziellen Stellen zu setzen.

Foto: Jens Klatt, DAV, dpa

Die Menschen informieren und für den Schutz der Natur sensibilisieren. Das habe für ihn oberste Priorität, sagt Waldhauser. Mit Strafen droht er dabei nicht gleich.

„Wenn wir Inhalte im Netz entdecken, die gegen Nationalparkregeln verstoßen, nehmen wir Kontakt zu den Personen auf und weisen diese höflich auf ihr Fehlverhalten hin“, sagt der Digitalranger.

Dabei erklärt er auch die Hintergründe der Regeln. Und dass es wichtig sei, diese zum Schutz zahlreicher, teilweise bedrohter Arten wie dem Auerhuhn einzuhalten. Nach seiner Erfahrung zeigen sich die Angesprochenen überwiegend einsichtig. Obwohl in den Alpen und Mittelgebirgen die meisten Naturfans die Spielregeln einhalten: Ein relativ kleiner Personenkreis könne „erhebliche Konflikte verursachen“, sagt Manfred Scheuermann. Er ist beim Deutschen Alpenverein (DAV) im Bereich Naturschutz und Kartographie tätig.

Als Beispiele nennt Scheuermann das Parken und Biwakieren an dafür nicht freigegebenen Orten, Bergsport bei Nacht in sensiblen Bereichen und das Nichtbeachten von Wald-Wild-Schongebieten oder Wildschutzgebieten bei Ski- oder Schneeschuhtouren.

Kritisch steht der Fachmann vom Alpenverein Instagram-Hotspots gegenüber, zu denen viele Menschen strömen. In Extremfällen müssen überlastete Gebiete behördlich gesperrt werden. Ansprechen hilft manchmal, aber nicht immer. So ist zumindest Scheuermanns Erfahrung. „Die Verursacher solcher Besucherströme“, sagt er, „sind teils erreichbar und offen für Optimierungen, andere dagegen blocken ab.“

Dazu kommt ein weiteres Problem: „Manche Leute sind gar nicht informiert, schlecht ausgerüstet und folgen blind einem Track.“ Das habe schon zu tragischen Unfällen geführt, und auch die Natur könne stark darunter leiden.

Das Beispiel Kleinwalsertal, wo im Juni mehr als 100 Schüler und Lehrer gerettet werden mussten, zeigt nach Einschätzung des Experten, wie wichtig es ist, sich nicht auf eine Quelle aus dem Netz zu verlassen – sondern umsichtig zu planen.

„Man sollte immer mit offenen Augen unterwegs sein und auch Schilder vor Ort lesen und beachten“, sagt Digitalranger Michael Waldhauser. Wer sich mit Angaben von Apps und Websites auf die Tour vorbereitet, solle möglichst Routenvorschläge nutzen, die von offiziellen Stellen stammen, also von Schutzgebietsverwaltungen oder Tourismusverbänden. Diese enthielten in der Regel zuverlässige Informationen.

Auch die eigene Kondition und Trittsicherheit sollte man realistisch einschätzen und nur Touren auswählen, die man bewältigen kann. tmn

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