Das Wanderwegenetz
Mit seiner Gründung im Jahr 1902 begann der Waldverein Regensburg e. V., die in jeder Hinsicht imposante Umgebung von Regensburg zu erschließen. Geologisch haben wir im Westen den Bayerischen Jura mit Kreide, Dolomit und Kalk, im Süden das Molassebecken und Löss und im Osten den Oberpfälzer und den Bayerischen Wald mit Granit und Gneis – also ein sich dauernd änderndes Landschaftsbild in dieser Wandergegend. Auch geschichtlich sind Regensburg und sein Umland eine interessante Gegend. Sie ist seit 7000 Jahren durch archäologische Funde gesichert besiedelt. Hier liegt auch die Wiege Bayerns, denn Mitte des 6. Jahrhunderts wurden die ersten Herzöge aus dem Geschlecht der Agilolfinger von den Frankenkönigen der Merowinger eingesetzt. Das bezeugen noch heute die vielen Burgen, Schlösser, Kirchen und Klöster, auf die der Wanderer bei seinen Streifzügen durch diese geologisch und historisch bedeutsame Gegend stößt. Die Herzogsresidenz befand sich in der nordöstlichen Ecke des aufgelassen Römerkastells Castra Regina.
Schon ein Jahr nach der Gründung des Vereins Ende 1903 waren 33 Stecken- und Rundwanderwege geschaffen und markiert. 1904 erschien die 1. Auflage des "Wanderführers in die Umgebung von Regensburg". Heute ist das Wegenetz auf ca. 1600 km mit ca. 220 Stecken- und Rundwanderwegen angewachsen. Ferner tangieren 12 Fernwanderwege oder führen durch das vom Waldverein Regensburg betreute Gebiet. Von hier aus beginnen auch einige Fernwanderwege wie Wolfgang- oder Kötztinger Weg. Ebenfalls im Wirkungskreis des Waldvereins Regensburg gibt es drei Klimaschutz-Themenwege sowie barrierefreie Wanderwege, beispielsweise im Aubachpark.
Die Markierungsabteilung
Dem Sachgebietsleiter stehen z.Zt. neun erfahrene Markierer mit neun Helfern zur Verfügung. Auch einige Anwärter haben sich gemeldet, die zum Kennenlernen, mitgehen können. Jedes Frühjahr werden aus der Wegeliste die zur Revision anstehenden Wege herausgefiltert. Der Sachgebietsleiter verteilt dann auf die acht Markierer-Teams die Markierungspläne.
Stand 01. März 2022 der ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter.
Teamleiter-Markierung
Dr. Rudolf Eichberger, Regensburg
Kammerl Lena, Regensburg
Gerhard Seibl, Tegernheim
Peter Weber, Donaustauf [Gebietsbetreuung OST]
Norbert Talbot, Bernhardswald [Gebietsbetreuung OST]
Manfred Nick, Tegernheim
Klaus Koppenwallner, Regensburg
Dieter Loster, Neutraubling [Gebietsbetreuung SÜD]
Hochwimmer Günter, Regensburg
Herr Best, Regensburg
Teamhelfer-Markierung
Eichberger Gerlinde, Regensburg
Helen Stellner, Regensburg
Dr. Weimann Annegret, Regensburg
Franz König, Sulzbach
Albert Dietlmeier, Bernhardswald
Friedrich Greger, Neutraubling
Herbert Six, Grüntal
Cordula Brechtenbreiter, Regensburg
Friedrich Greger, Regensburg
Elisabeth Hochwimmer, Regensburg
Alexandra Best, Regensburg
Die Markierungstätigkeit
Jeder Markierer holt sich im Magazin seinen Werkzeug- und Farbenträger mit Drahtbürste, Rosen,- und Astschere, Sägemesser, Spachtel, Pinsel usw. und die nötigen Farben dazu (weiß, rot, grün, blau). Bei günstigem Wetter vereinbart er mit seinem Helfer einen Termin und man fährt zu der Stelle, wo man mit der Markierung beginnt.
Das Markieren besteht neben dem Überholen der Markierungs-Symbole oder -Zeichen, auch im Freischneiden von Wildwuchs am Weg oder an den Zeichen (meist Brombeerranken, neue Asttriebe und wucherndes Unkraut).
Oft sind Bäume oder Pfähle verschwunden, dann müssen neue Anbringungsstellen gesucht werden. Können keine gefunden werden, zeichnet man Pfeile an vorherige Stellen oder setzt Wegeschilder, wie z.B. an Kreuzungen oder Abbiegungen. Für Ortschaften, wo Lichtmaste oder Rohrständer vorhanden sind, gibt es die Symbole und Pfeile als Klebeschildchen.
Die Wegeschilder
Im gesamten Wegenetz um Regensburg sind über 1.000 Wegeschilder angebracht. Sie zeigen im linken Rahmen die Weg-Nummer und das Markierungszeichen. Im rechten Rahmen sind Orte aufgeführt die an der Strecke liegen wohin ein Pfeil weist. Nur am Anfang und am Ende (Streckenorte in umgekehrter Reihenfolge) wird die Weglänge in km genannt. Oft werden noch Hinweise auf Anschlusswege angegeben. In der Kopfzeile findet man das Herstelldatum und die Dateinummer.
Jedes Schild wird aus Kostengründen selbst im Büro des Vereins entworfen, ausgedruckt, zugeschnitten und in starker Folie eingeschweißt. Mit doppelseitigem Teppichklebeband kann es dann auf einer Alu-Blechtafel, die an betreffender Stelle befestigt ist, aufgeklebt werden. Durch diese Eigenanfertigung ist es erträglich jedes Jahr etwa 160 Schilder zu erneuern, weil die Lebensdauer nur etwa 6-8 Jahre beträgt (Verblassung der Druckfarbe, Versprödung der Folie, Änderungen bei der Streckenführung und Länge, mutwillige Zerstörung durch Bösewichte).
Die Schildermacher sind die Markierer Dieter Klocke und Gerd Kallasch. Dieser erhebliche, zusätzliche Zeitaufwand wird selbstverständlich ehrenamtlich aufgebracht. Das Gleiche gilt auch für die Markierungstätigkeit in der Natur (durchschnittlich 1000 bis 1200 Arbeitsstunden Jahresgesamtleistung). Solche Tätigkeiten zählen bei allen ehrenamtlichen Helfern eben zur zufriedenstellenden Freizeitbeschäftigung mit Beitrag am Gemeinwohl.