Bei einer Gesamtbetrachtung dieser Zeit, soweit sie für die Sektion von Bedeutung war, mag noch angemerkt werden:
Die damaligen politischen Verhältnisse haben die Sektion berührt, auch betroffen. Das ergibt sich zum einen aus den Ängsten des Vorstandes wegen der Zukunft der Sektion, wegen ihres Fortbestandes, das ergibt sich aus der Art des Auftretens von Vertretern des Hauptvereins bei Sektionsfeiern, bei den wenigen Kontakten zu KdF. Zum anderen musste sich die Organisation der Vereinsleitung ändern, die nunmehr nur noch den Sektionsführer als maßgebliche Instanz vorsah. Die Satzung musste den politischen Gegebenheiten angepasst werden.
Nachträglich ist jedoch festzuhalten, dass man sich um den Fortbestand der Sektion umsonst Sorgen gemacht hat. Der Sektionsführer arbeitete mit den von ihm bestellten Mitarbeitern genauso kollegial zusammen wie das früher der Fall gewesen war. Er scheint sich vielmehr mit Anordnungen und Weisungen zurückgehalten zu haben. Wesentliche Entscheidungen wurden kollegial getroffen. Reibungen zwischen den "Vorstandsmitgliedern", wie sie vor allem später manchmal aufgetreten sind, können in dieser Zeit nicht festgestellt werden, allenfalls im Zusammenhang mit dem Ausscheiden Denglers aus dem Verein. Zu Auseinandersetzungen ist es aber auch dabei nicht gekommen. Parteipolitik spielte im Vereinsbetrieb keine Rolle. Einige der an der Spitze stehenden Persönlichkeiten müssen den Umständen nach wohl der NSDAP angehört haben, wenn darüber auch nichts vermerkt ist. Eduard Zwack war, wie zu erschließen ist, nicht Parteimitglied. In der Zeit des "Dritten Reiches" hat er gleichwohl eine genauso maßgebliche Rolle gespielt wie früher. Parteidienststellen und auch Behörden haben die Sektion Regensburg offenbar unbehelligt gelassen. Eingriffe in den Vereinsbetrieb, wie sie von anderen Sektionen berichtet werden, fanden nicht statt. Die Sektion ihrerseits tat kaum etwas, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Vereinsleben und Vereinsbetrieb verliefen im Wesentlichen wie früher. Der Rahmen dafür - davon muss ausgegangen werden - war indessen enger. Wo die Grenzen lagen, ist unklar geblieben. Das entsprach wohl auch dem Interesse der Vereinsleitung. Sie hatte offenbar ein gutes Gespür dafür, wie man sich verhalten musste. Dieses Verhalten war indessen wie selbstverständlich, ohne dass eine besondere Aufmerksamkeit, gewisse Grenzen nicht zu überschreiten, erkennbar wird.
Nach den heutigen Wertungen und ihren, schlagwortartigen, Wortprägungen müsste die Führung der Sektion vielleicht als "angepasst" beurteilt werden. Man sollte jedoch nicht verkennen, dass es ihr darum ging, den Verein zu erhalten und - teils bewusst, teils gefühlsmäßig - seine Einbindung in die herrschenden politischen Strukturen wenn nicht hintanzuhalten, so doch möglichst wenig wirksam werden zu lassen. Das offenbar geringe Interesse der Parteidienststellen kam dem entgegen.
Hier spielten sicher auch die verschiedenen Verhältnisse in der größeren Stadt von denen auf dem Lande (z.B. Waldmünchen oder Spiegelau), wo einer den anderen kannte und die Kontakte viel enger waren, eine Rolle. Wortwendungen in den Jahresberichten wie "Hilfe für unseren großen Führer" und "Mitarbeit am Bau eines ewigen Deutschland" und dergleichen erscheinen mehr formelhaft, als mit substanzieller Beteiligung gebraucht worden zu sein. Zu diesem Ergebnis wird man bei einem Vergleich des pathetischen Überschwangs in der Mehrzahl dieser Berichte mit den nüchternen Formulierungen in den Protokollen kommen müssen. Auszunehmen sind hier wohl die beiden ersten Jahre nach der "Machtübernahme", doch dürfte dabei eine ganz persönliche Einstellung eine Rolle gespielt haben. Zu bedenken ist auch, dass die Jahresberichte bis einschließlich 1940, was den einen oder anderen Verfasser beeinflusst haben mag, der Öffentlichkeit zugänglich waren, während die Protokolle - wie auch die Jahresberichte 1941 bis 1943 - Interna blieben.
Schließlich soll angemerkt werden, dass nicht die "Einordnung des Bayerischen Waldvereins und mit ihm die der Sektion in die neuen Verhältnisse" die Vereinsführung geängstigt hat. Sorgen machte man sich vielmehr solange diese Einordnung noch offen war. Als sie feststand, als man festen Boden unter den Füßen hatte, trat Ruhe im Vereinsbetrieb ein. Nicht im Vordergrund stand für die Vereinsführung offenbar, welcher Art diese Einordnung war, ob man dem "Bund deutscher Osten", dem Reichsverband der deutschen Gebirgs- und Wandervereine oder beiden angehören würde. Während in den Chroniken anderer Sektionen im Herbst 1933 klar die Aufnahme des Hauptvereins in den "Bund deutscher Osten" berichtet wird, erfährt man bei der Sektion Regensburg, diese Aufnahme habe sich wieder zerschlagen; auch weiterhin ist davon nichts mehr zu hören. Die Einordnung des Bayerischen Waldvereins in den Reichsverband der deutschen Gebirgs- und Wandervereine wird in den Vereinsunterlagen zweimal als Neuheit mitgeteilt.