4. Aufbau des Wanderwegenetzes

Der eindrucksvolle Aufbau des Wanderwegenetzes sollte in seiner Entwicklung vom Zeitpunkt der Arbeitsaufnahme nach der Gründung des Vereins bis in den 1. Weltkrieg hinein näher festgehalten werden:

Im Jahre 1903:

Unter den 32 Haupt- und 13 Nebenlinien, die in diesem Jahr markiert wurden, werden als erste neben der Hohen Linie die Routen Großberg - Irating und Etterzhausen - Nittendorf - Schönhofen - Eichhofen angeführt. Schwerpunkt der Markierungstätigkeit war das Gebiet zwischen der Naab (Marienhöhe/Etterzhausen) und dem Labertal (Sinzing/Eichhofen). Doch wurde auch an der Donau oberhalb und unterhalb von Regensburg bis Kelheim und Donaustauf markiert, ferner südlich der Stadt und im Gebiet des Regentales. 327 Wegetafeln aus Zink- und Eisenblech wurden angebracht, neun eiserne und mehrere hölzerne Ständer aufgestellt.

Der Ausbau des Alpinen Steiges zwischen Eulsbrunn (Eilsbrunn) und Schönhofen wurde in Angriff genommen und weitgehend gefördert.

Im Jahre 1904:

Markiert wurden 41 Haupt- und 4 Nebenlinien, 487 Wegetafeln und eine größere Anzahl von Eisen- und Holzständern angebracht bzw. aufgestellt.

Der Alpine Steig wurde im Frühjahr fertiggestellt. Als eine Art Gegenstück wurde an der oberen Donau der Hanselberg bei Oberndorf als Wandergebiet erschlossen. Umfangreiche Wegebauten wurden vorgenommen, zwei eiserne Geländer angebracht, sodass ein gefahrloser Besuch der dortigen exponierten Aussichtspunkte, insbesondere der Kanzel ermöglicht wurde.

Die Einrichtung einer neuen Haltestelle Prüfening an der Bahnlinie Regensburg - Ingolstadt und die Eröffnung einer Straßenbahnlinie dorthin gaben Anlass, den "Prüfeninger Weg" entlang des Bahnkörpers (von der Endhaltestelle der Straßenbahn zur Maria-Orter-Brücke) mit einer Länge von 665 m anzulegen, eine Leistung, welche die Kräfte der Sektion in diesem Jahr besonders in Anspruch nahm. Die Kosten beliefen sich auf 360,50 Mark, den Aufwand für die Anpflanzungen von Fichtenhecken und die Versetzung der Telegraphenstangen nicht gerechnet.

Im Jahre 1905:

25 Wanderlinien wurden markiert. Der steile Aufstieg von Alling nach Eilsbrunn wurde durch einen Serpentinenweg zugänglich gemacht. Von Max Götz markiert wurde die Linie Wörth - Kötzting mit einer Länge von 49 km, eine Leistung offenbar auch zur Unterstützung der kleinen Sektion Wörth.

Im Jahre 1906:

18 neue Wanderlinien wurden markiert. In den einzelnen Markierungsgebieten wurde folgender Stand erreicht:

  • Gebiet I (West) 192 km

  • Gebiet II (Nordwest) 164 km

  • Gebiet III (Ost und Nordost) 172 km

  • Gebiet IV (Süd) 65 km

  • ferner die Linie Wörth - Kötzting 49 km

Wegebauten mit einer Gesamtlänge von 8 km wurden durchgeführt: bei Alling, Schönhofen, Prüfening; ein neuer Waldvereinssteig Prüfening-Schwalbennest-Drachenschlucht wurde angelegt.

Im Jahre 1907:

15 neue Wanderlinien wurden markiert. Der Schwerpunkt lag jedoch in diesem Jahr auf der Instandhaltung und Erneuerung des bisher Geschaffenen. Vollständig erneuert wurden die Markierungen auf der Linie Wörth-Kötzting. Die bisher verwendeten Hinweistafeln aus Zink- und Eisenblech wurden durch gepresste, über Holzplatten gespannte Tafeln ersetzt. Zwischen Schönhofen und Eichhofen wurde ein neuer alpiner Steig erschlossen. Der Beilstein im Regental wurde durch ein Eisengeländer gesichert.

In den Jahren 1908-1912:

Die Sektion war im Jahre 1908 vor allem mit der Ausarbeitung eines neuen Markierungssystems beschäftigt. Soweit sie sich in diesem und in den folgenden Jahren nicht mit der Umstellung des Systems befasste, beschränkte sich ihre Tätigkeit auf Unterhaltung und Erneuerung des Markierungsnetzes, auf Instandhaltung und Verbesserung der Wegeanlagen und ihrer Sicherungen. Neue Wanderlinien wurden nur noch vereinzelt markiert, vier im Jahre 1909, zwei 1911, eine 1912. In diesem und in dem folgenden Jahr 1913 wurden mit je 15 besonders viele Ruhebänke aufgestellt, auf vielfachen Wunsch 1912 erstmals mit Lehnen.

Im Jahre 1913:

Neun neue Wanderlinien wurden markiert. Das Markierungsnetz umfasste nunmehr eine Strecke von 762 km.

Im Jahre 1914:

Der Kriegsbeginn unterbrach vorübergehend die Tätigkeit des Vereins. Sie ist gleichwohl bedeutend, vor und nach Kriegsbeginn.

Bei Erschließung des Gebietes der Falkensteiner Bahn wurden 20 neue Wanderlinien markiert. Das Markierungsnetz wuchs auf 835 km Länge an. 142 Wegetafeln wurden in diesem Gebiet angebracht. Im alten Arbeitsgebiet beschränkte sich die Tätigkeit auf Unterhaltung und Instandsetzung. Fünf neue Ruhebänke wurden aufgestellt.

Im Jahre 1915:

Fünf neue Wanderlinien, davon vier im Gebiet der Falkensteiner Bahn, wurden markiert, 69 Wegetafeln angebracht. Das Markierungsnetz erweiterte sich auf 859 km Länge. Im Bereich des Höllbaches und der Hölle wurden Wege mit einer Länge von 1.300 m angelegt. Mehrere Stege wurden angebracht, sieben neue Ruhebänke aufgestellt.

Im Jahre 1916:

Vier kurze Wegstrecken mit einer Gesamtlänge von 7,1 km wurden markiert. Das markierte Wegenetz verlängerte sich auf 866 km. Im übrigen Unterhaltungs- und Instandsetzungsarbeit, vor allem im Bereich der Hölle und des Höllbaches, am Alpinen Steig, am Max-Schultze-Steig und am Prüfeninger Weg. 206 km Wegemarkierungen wurden vollständig erneuert, 47 Blech- und eine Anzahl Holztafeln angebracht.

In den Jahren 1917 und 1918:

In diesen beiden Jahren wurden die Erschließungseinrichtungen des Vereins instandgehalten, so gut es ging. Immerhin wurden die Markierungen von zwölf Wanderlinien vollständig erneuert. Die Strecke Wörth-Kötzting wurde überprüft. Wegeanlagen, vor allem der Max-Schultze-Steig, wurden instandgesetzt.

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