2.a Mitglieder, Jugendgruppe

Die Zahl der Mitglieder bei der Wiedergründung des Vereins ist nicht festgehalten. Vermerkt ist nur, dass nicht alle wiedergekommen seien. Am Ende des ersten Geschäftsjahres waren es 225. Wehmütig erinnerte man sich vergangener Zeiten, als der Verein eine zahlreiche Anhängerschaft hatte, wobei man allerdings nur die günstigen mittleren 20er Jahre ins Auge fasste, in denen er (1923 und 1924) mehr als tausend Mitglieder hatte. Dass ihre Zahl schon in der Zeit des Nationalsozialismus auf etwa 450 abgesunken war, bedachte man weniger. Eine rührige Werbung und ein lebhafter Vereinsbetrieb ließen die Mitgliederzahl rasch ansteigen, wie folgende Übersicht zeigt:

  • Ende 1949: 326

  • Ende 1950: 406

  • Ende 1951: 467

  • Ende 1952: 552

  • Ende 1954: 734

  • Ende 1955: 813

  • Ende 1957: 897

Von da an stieg die Mitgliederzahl langsam mit Schwankungen - 1961 fiel sie auf 871 zurück - bis 1966 auf 982 an. 1967 wurde erstmals wieder mit 1.032 die Tausendergrenze überschritten. Sie konnte mit Ausnahme des Jahres 1968 - Rückfall auf 998 - bis zum Jahre 1976 gehalten werden. Mit 1.053 wurde im Jahre 1971 eine Höchstzahl erreicht. 1977 ging die Mitgliederzahl auf 991 zurück. 1982 hatte der Verein nur noch 946 Mitglieder. Eine Zahl wenig unter tausend konnte jedoch in all diesen Jahren gehalten werden. Tausendstes Mitglied 1967 wurde der damalige bayerische Ministerpräsident Dr. Alfons Goppel.

Bei Wiedergründung hatte der Verein noch zwei Ehrenmitglieder, die wie selbstverständlich aus der früheren Zeit herübergenommen wurden: Anton Mayer, den langjährigen Vorsitzenden in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg bis 1917, und Eduard Zwack, Ehrenvorsitzender seit 1927. 1949 wurden Heinrich Burkert, Bernhard Reindl und Philipp Schipper, Vorsitzender von 1935 bis 1945, zu Ehrenmitgliedern ernannt. Schipper starb bald darauf. Bei der Wiedergründung hatte Dr. Fischer seine Verdienste um die Erhaltung des Vereins in schweren Zeiten hervorgehoben. 1950 erhielten die Ehrenmitgliedschaft Adalbert Lohner und Dr. Konrad Aschenauer, 1951 Pieps Dengler und Dr. Norbert Fischer, 1952 Haus Knauer und Max Stöckl, 1954 Professor Dr. Dr. Josef Dünninger und Rony Birnhäupl. 1955 konnte Erzbischof Dr. Buchberger auf eine Mitgliedschaft von 25 Jahren zurückblicken.

Von der Mitte der fünfziger Jahre an machte man mit den Ernennungen zu Ehrenmitgliedern eine längere Pause. Es war unterschiedlich, nach welcher Zeit verdienstvollen Wirkens die Auszeichnung vorgenommen wurde. Man entschied aus der Situation heraus. Zugrunde lag regelmäßig der Antrag eines Vorstandsmitglieds, dem meist zugestimmt wurde. In den folgenden Jahren wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt:

  • 1963: Paul Pemsel und Ludwig Akstaller

  • 1965: Dr. Wilhelm Springer

  • 1966: Hans Friedrich

  • 1969: Dr. Heinrich Pemsel

  • 1970: Maria Romanino

  • 1971: Maximiliane Mayer und Wilhelm Engelhardt

  • 1975: Hans Pauli und Otto Gierl

  • 1979: Julius Sailer

  • 1981: Anton Riebel und Max Weyrauther, der bald nach seiner Ernennung tödlich verunglückte

  • 1982: Dr. Josef Schönhuber

  • 1986: Friedrich Viehbacher

Ferner wurde - wohl in den fünfziger Jahren - Franz Ermer zum Ehrenmitglied ernannt. Genau lässt sich das nicht mehr feststellen. Dr. Wilhelm Springer wurde 1974 - hoch verdient, aber ohne Rechtsgrundlage in der Satzung - Ehrenvorsitzender.

Besonders verdienstvolle Tätigkeit für die Allgemeinheit führte mehrfach zu Auszeichnungen über den Verein hinaus. So wurde 1974 Paul Pemsel, 1976 Julius Sailer, 1982 Max Kutzer und 1983 Gerhard Sandner die goldene Verdienstnadel des Hauptvereins verliehen. 1980 wurde Paul Pemsel mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet, 1982 Paul Pemsel, ferner Otto Mergenthaler mit dem goldenen Ehrenblatt der Stadt Regensburg für Verdienste um den Umweltschutz und für die Erschließung der Natur für Mitbürger.

Bei der ungünstigen Altersschichtung der Mitglieder, bei ihrer Überalterung blieb es nicht aus, dass recht häufig der Tod aller Arbeit ein Ende setzte. Von den hervorragenden Mitgliedern des Vereins starben:

  • 1949: Karl Palestrini, jahrzehntelang uneigennütziger Mitarbeiter im Vorstand, Betreuer der Bibliothek und maßgebliches Mitglied des Arbeitsausschusses

  • 1950: Adalbert Lohner, bald nach seiner Ernennung zum Ehrenmitglied

  • 1951: Eduard Zwack und Studiendirektor Anton Mayer

  • 1959: Dr. Konrad Aschenauer und Bernhard Reindl

  • 1960: Max Stöckl

  • 1961: Georg Lerner, mehrere Jahre 1. Vorsitzender, Regierungsvizepräsident a.D., Erzbischof Dr. Buchberger

  • 1963: Georg Rummel als letztes an der Vereinsgründung beteiligtes Mitglied kurz nach seiner Ehrung für 60 Jahre Mitgliedschaft

  • 1970: Hans Friedrich

  • 1971: Pieps Dengler, ferner Josef Zahn, ein Original, der durch seine lustige, spaßhafte Art viel zur Erheiterung beigetragen hat

  • 1972: Dr. Heinrich Pemsel und nach langer, schwerer Krankheit Ludwig Akstaller

  • 1974: Heinrich Burkert

  • 1976: Georg Gößl und Franz Ermer

  • 1978: Dr. Wilhelm Springer

  • 1980: Otto Gierl

  • 1981: Max Weyrauther und Maria Romanino

  • 1983: Dr. Josef Schönhuber

Die Klage, dass im Verein die Jugend fehle, reicht bis in die Zeit vor dem 1. Weltkrieg zurück. Sie wird in den zwanziger und dreißiger Jahren stärker. Nach dem 2. Weltkrieg wird sie erneut erhoben. Während man früher mehr Jugend bei den Vereinswanderungen und unter den Markierern haben wollte, unternahm man es nach dem 2. Weltkrieg besondere Jugendwanderungen einzuführen und eine Jugendgruppe zu bilden, doch blieb dem der dauernde Erfolg versagt. Im Oktober 1953 trat eine größere Anzahl Jugendlicher - es wird von 30 bis 50 berichtet - von der "Bundesbahn" zum Waldverein über, die nicht mehr in der dortigen Sportabteilung bleiben wollten. Das hat offenbar 1954 zur Bestellung eines Jugendbetreuers geführt, der sich im Rahmen der üblichen Wanderungen um die Jugend annahm. 1958 machte Ludwig Akstaller eine mehrtägige Jugendwanderung. Eine Jugendgruppe als solche scheint es jedoch in diesen Jahren nicht gegeben zu haben. Davon wird erst von 1962 an berichtet. In diesem und den folgenden Jahren wurden jeweils zwischen zehn und zwanzig Tageswanderungen, 1963 und 1964 auch sieben bzw. vier Mehrtageswanderungen und -fahrten durchgeführt. Auch gemeinsame Wanderungen von Jung und Alt fanden statt. Wie vermeldet hat sich in diesen Jahren Fräulein Preuß, die spätere Frau Pauli, um die Jugendgruppe angenommen. Es scheint ein recht guter Zusammenhalt gewesen zu sein; denn man hört z.B., dass Jugendliche Mitgliedern bei deren Umzügen geholfen hätten. Für 1965 und 1966 liegen keine Wanderberichte vor; es ist daher auch nichts über den Wanderbetrieb der Jugend ersichtlich, doch nahm er, wenn wohl auch nachlassend, seinen Fortgang. 1965 erfährt man nur - in anderem Zusammenhang - von einer Faschingswanderung nach Niedergebraching mit Tanz, zu der die Vereinsjugend eingeladen habe. 1966 beteiligte sie sich an der Markierungsarbeit. 1967 wurde die Gruppe von Herbert Habereder übernommen, der mit ihr zwanzig Wanderungen in diesem Jahr durchführte. Aber bereits 1968 werden diese eingestellt. Es fehle, so der Jugendwart, das Interesse an gemeinsamen Unternehmungen; einige Jugendliche wanderten selbständig. Von da an war von einer Jugendgruppe bis auf weiteres nichts mehr zu berichten. 1979 unternahm es Frau Anna Dietl, eine Jugendgruppe aufzuziehen. Ein knappes Jahr später gab sie auf. Seitdem wurde zwar davon gesprochen, wieder eine Jugendgruppe zu bilden, doch kam es nie zur Tat.

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Waldverein Regensburg e.V.

Inhaltsverzeichnis

Dieser Abschnitt - Die Jahrzehnte nach dem zweiten Weltkrieg bis 1984 - ist unterteilt:

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Diese Chronik von Friedrich Megele ist in 4 Abschnitte aufgegliedert.

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Schriftführer und Chronist Heinrich Burkert

Schriftführer und Chronist Heinrich Burkert

Wanderwart Hieronymus (Rony) Birnhäupl

Wanderwart Hieronymus (Rony) Birnhäupl

Josef (Pieps) Dengier (Mitte) mit Frau Pemsel und einem Mitglied der Geschäftsstelle bei der Einkehr

Josef (Pieps) Dengier (Mitte) mit Frau Pemsel und einem Mitglied der Geschäftsstelle bei der Einkehr

Rast bei der Herrenwanderung 1962 (links Dr. Wilhelm Springer; Vierter von links Ludwig Akstaller)

Rast bei der Herrenwanderung 1962 (links Dr. Wilhelm Springer; Vierter von links Ludwig Akstaller)

Paul Pemsel (links) und Hans Pauli auf Wanderung

Paul Pemsel (links) und Hans Pauli auf Wanderung

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